Erdloch bei Bernburg Erdloch bei Bernburg: Geologen sehen keine Gefahr für A14 und B6n

Bernburg - Es hätte im völligen Verkehrschaos enden können. Denn direkt am Autobahnkreuz, genau dort, wo sich die A14 und die B6n bei Bernburg treffen, hat sich am Donnerstagmorgen ein Loch auf dem benachbarten Acker aufgetan.
Dabei ist ein Traktoranhänger mitten im Weizenfeld steckengeblieben. Erst Stunden später konnte Entwarnung gegeben werden - die benachbarte A 14 und B 6n mussten deshalb nicht gesperrt werden.
Wie groß das Ausmaß des Loches genau ist, das konnte auch Volker Stelle noch nicht ahnen, als er nach Sonnenaufgang seine Schicht antrat.
Der Landwirt aus dem Bernburger Ortsteil Waldau war am Donnerstagmorgen gegen 6.30 Uhr mit seinem Traktor und einer angehängten Feldspritze auf dem Winterweizenfeld unterwegs, als ein Rad seines Anhängers plötzlich nach unten absackte und dieser dadurch in gefährliche Schieflage geriet. Weiterfahrt unmöglich. „Als ich mir das Loch anschaute, habe ich schon gemerkt, dass ich da nicht allein wieder rauskomme“, erzählt Stelle.
Polizei riegelt den Bereich großräumig ab
Stattdessen wählte er die Nummer der Polizei. Die eilte nicht nur zu dem Loch, um den Bereich weiträumig abzuriegeln. „Wir haben auch das Landesamt für Geologie und Bergwesen verständigt“, sagte Polizeisprecher Marco Kopitz.
Schließlich tat sich das etwa 1,50 Meter tiefe und etwa ebenso lange und breite Loch nur unweit der beiden viel befahrenen Fernstraßen auf.
Für kurze Zeit war deshalb sogar unklar, ob sowohl die Autobahn A14 als auch die B 6n aus Sicherheitsgründen für den Verkehr gesperrt werden müssen. Erst nach intensiver Prüfung durch Mitarbeiter des Landesamtes für Geologie und Bergwesen konnte Entwarnung gegebenen werden.
„Eine Gefahr für die beiden angrenzenden Straßen bestand nicht“, berichtete Polizeisprecher Marco Kopitz.
Loch ist für zuständiges Bergamt keine Überraschung
Dieses Resultat ergab sich auch aus den Bildern, die ein Polizeihubschrauber an der Unfallstelle aufgenommen hatte. Für die Mitarbeiter des Bergamtes ist dieses Loch keine Überraschung. Schon seit sechs Jahren würde unter anderem dieser Acker intensiv kontrolliert.
Dass sich dort immer wieder Löcher wie bei einem Schweizer Käse auftun, habe mit der Beschaffenheit des Bodens zu tun. Dort gebe es eine Kluft in der Bundsandsteinhochlage, die immer wieder einmal reagieren würde. Vor allem auch, wegen der Bergbautätigkeiten hunderte Meter unter der Oberfläche.
Zweites Mal steckengeblieben
Dass der Acker gefährlich sein kann, diese Erfahrung musste auch Landwirt Volker Stelle bereits in der Vergangenheit machen.
„Ich bin vor einigen Jahren schon mal mit meinem Mähdrescher steckengeblieben. Da war das Loch aber nicht so groß.“ Weil er sein Fahrzeug diesmal nicht selbst aus der misslichen Lage befreien konnte, kam Glen Krüger zu Hilfe.
Der Baggerfahrer, der derzeit in der nahe gelegenen Krumbholzallee die Unterführung zum Ablauf bei Saalehochwasser saniert, tastete sich vorsichtig mit seinem schweren Gerät an die Unfallstelle ran.
Ganz langsam konnte er den Anhänger anheben und befreien. Auch dabei gab die Erde noch einmal nach und ein zweites, kleineres Loch tat sich auf. Beide werden nun freigeschnitten und zunächst mit Absperrbändern gesichert. Nach Angaben des Landesamtes für Geologie und Bergwesen sollen die Löcher dann aber auch zügig vermessen und anschließend verfüllt werden. Außerdem soll der Gefahrenbereich künftig so gekennzeichnet sein, dass ihn Landwirt Stelle künftig umfahren kann. (mz)

