Enkeltrick: Enkeltrick-Opfer in Bernburg: Seniorin wird um 22.000 Euro betrogen

Bernburg - Eine 90-jährige Frau aus Bernburg ist am Mittwoch Opfer von Betrügern geworden, die den so genannten Enkeltrick angewendet haben. Die Polizei sucht nun dringend Zeugen, die beobachtet haben, wie die Rentnerin am Mittwochnachmittag das Bargeld an eine ihr unbekannte Frau übergeben hat.

Der Betrug begann laut einer Mitteilung der Polizei gegen Mittag mit  dem Anruf der angeblichen Enkeltochter. Die habe der Rentnerin etwas von einem Hauskauf vorgeschwindelt, für den sie dringend Geld brauche.

Weil sie selbst gerade bei einem Notar in Magdeburg sei, können sie aber nicht persönlich vorbeikommen, erklärte die angebliche Enkelin. Eine Freundin werde an ihrer Stelle das Bargeld in Bernburg abholen.

Nachdem die Rentnerin 22.000 Euro von ihrem Konto abgehoben hatte, habe sie es am Nachmittag zwischen 15 und 15.30 Uhr vor der Wohnanlage „Am Stadtpark“ in der Wilhelmstraße 1 in Bernburg an eine ihr unbekannte Frau übergeben. Am Abend habe die Rentnerin dann mit ihrer Enkelin telefoniert, wobei sich herausstellte, dass die nicht ihre Oma angerufen hatte.

Die Polizei ermittelt nun und sucht dringend Zeugen, die eventuell die Geldübergabe beobachtet haben und die angebliche Geldbotin beschreiben können. Wer Hinweise geben möchte, kann sich unter Telefon 03471-3790 an das Polizeirevier Salzlandkreis wenden. Weil die Seniorin durch den Verlust ihres Ersparten schockiert ist, gebe es noch keine Beschreibung der Betrügerin, sagte Polizeisprecher Marco Kopitz.

Er appellierte in dem Zusammenhang an Senioren, Angehörige sowie Pflegedienste und Betreiber von Seniorenheimen, skeptisch zu sein. Außerdem bot Kopitz an, dass die Regionalbereichsbeamten der Polizei über die Tricks von Betrügern informieren. Wer Interesse an solchen Veranstaltungen hat, kann sich an das Polizeirevier wenden.

In der Vergangenheit hat es auch im Salzlandkreis Versuche gegeben, das Geld von Senioren zu ergaunern. Im Januar 2016 rief eine 73-Jährige aus Bernburg die Polizei, nachdem sich ein angeblicher Cousin bei ihr gemeldet  hatte, der 15.000 Euro brauche.

Im Juli 2016 scheiterte ein Anruf-Betrüger bei einer 80-Jährigen aus Schönebeck, die sich danach ebenfalls an die Polizei wendete. Im September 2016 unterschrieb eine demente Frau aus Aschersleben einen unseriösen Vertrag über eine angebliche Auslands-Krankenversicherung. Ihr Sohn konnte den Vertragsabschluss widerrufen. (mz)