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Einrichtung Einrichtung: Leiser Generationswechsel im Bernburger Frauenhaus

Von SUSANNE BERNSTEIN 07.01.2010, 17:55

BERNBURG/MZ. - "Der personelle Wechsel ist unaufgeregt und planmäßig erfolgt und war von langer Hand vorbereitet", sagte Andreas Schindler, der Direktor der Kanzler von Pfau'schen Stiftung, Träger des Frauenhauses.

Monika Hahn sei wie niemand anderes mit dem Frauenhaus verbunden, sagte Schindler weiter und fügte hinzu: "Ihre emotionale Verwurzeltheit zeigte immer, Sie stehen zu 100 Prozent hinter diesem Haus." 528 Frauen und 518 Kinder hat Monika Hahn im Laufe ihrer Arbeit betreut. Und die Diplomsozialarbeiterin war von Beginn an dabei, als 1993 die erste Notunterkunft für Frauen und Kinder, die von physischer und psychischer Gewalt betroffen sind, in Bernburg eröffnet wurde. Damals noch im Kinderheim unter beengten Bedingungen für die Hilfesuchenden und ihre Helfer. Zwei Zimmer, keine Küche und eine Dusche im Keller standen den Frauen und Kindern damals zur Verfügung. Die heutige Einrichtung, deren Standort aus Sicherheitsgründen für die dort lebenden Frauen nicht genannt wird, hat Platz für acht Frauen- und zwölf Kinder.

Die "Neue" - Mandy Seidel - hat beruflich auch im Bernburger Frauenhaus "das Laufen gelernt". Die Diplomsozialarbeiterin / Sozialpädagogin hat während ihres Studiums zwischen 1999 und 2001 als Praktikantin in der Bernburger Einrichtung gearbeitet. Seit 2006 ist die Mutter eines vierjährigen Sohnes Mitarbeiterin im Frauen- und Kinderschutzhaus. "Mir war schon immer die Arbeit mit Kindern ausgesprochen wichtig", sagte Seidel, die sich auf dieses Thema schließlich während ihres Studiums spezialisierte. Für die junge Leiterin steht die Unterstützung der von Gewalt betroffenen Frauen und deren Kindern an oberster Stelle. Ihr dabei zur Seite steht die langjährige Mitarbeiterin Christa Krüger und auch ihre frühere Chefin wird für ein weiteres Jahr mitarbeiten. "Ich bin froh, dass Sie uns erhalten bleiben", sagte Seidel zu Monika Hahn. Denn die 61-Jährige hat sich für ihren Rückzug "in die zweite Reihe", wie Andreas Schindler sagte, von selbst entschieden.