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Ein Braunschweiger auf Familiensuche  Ein Braunschweiger auf Familiensuche : Wer schließt die Lücken im Stammbaum?

Von Torsten Adam 18.11.2017, 12:55
Bernd Fischer vor dem ehemaligen Haus seiner Großeltern an der Wolfgangstraße. Der Braunschweiger sucht Familienangehörige in Bernburg.
Bernd Fischer vor dem ehemaligen Haus seiner Großeltern an der Wolfgangstraße. Der Braunschweiger sucht Familienangehörige in Bernburg. Pülicher

bernburg - Als Bernd Fischer vor vier Jahren im umfangreichen Nachlass seines Vaters Hermann stöbert und dabei eine ihm bis dahin unbekannte Familienchronik entdeckt, ist seine Neugier geweckt. #

Denn der 71-jährige Braunschweiger erfährt, dass sein 1956 verstorbener Großvater Friedrich Wilhelm Pötzsch aus Bernburg noch drei Geschwister hatte.

„Deren Enkel müssten ungefähr in meinem Alter sein“, schätzt der Rentner, dem es seit dieser Entdeckung keine Ruhe mehr lässt, seine Verwandten im Anhaltischen ausfindig zu machen.

Weil eigene Recherchen mehr oder weniger bislang in Sackgassen endeten, hofft er nun mit einem Suchaufruf in der MZ auf einen Erfolg seiner Suche.

Ein Braunschweiger auf Familiensuche: Ein Garten im „Waldfrieden“

Bernd Fischer, 1946 in Braunschweig zur Welt gekommen, verbindet noch eigene Kindheitserinnerungen mit der Stadt seiner Vorfahren. Anfang der 1950er Jahre habe er mehrmals mit seinen Eltern Gerda und Herrmann Fischer Oma und Opa in Bernburg besucht.

Unter anderem das Überkahnen auf der Saale zum Garten der Großeltern im „Waldfrieden“ ist ihm gut im Gedächtnis geblieben. Oder das gemeinsame Kartoffelstoppeln mit einem Mädchen, das wie die Großeltern im Mehrfamilienmietshaus Wolfgangstraße 56 wohnte.

Daraus ist eine Freundschaft entstanden, die später auch der „Eiserne Vorhang“ nicht trennen konnte. Noch heute hält Bernd Fischer Kontakt zu der Bernburgerin.

Ein Braunschweiger auf Familiensuche: An die Grenzen gestoßen

Was die Suche nach seinen Familienangehörigen angeht, ist der Braunschweiger an seine Grenzen gestoßen. Wenngleich er im Bernburger Stadtarchiv, dessen Mitarbeiter er für seine Hilfsbereitschaft ausdrücklich lobt, inzwischen den einen oder anderen wertvollen Hinweis zur Ergänzung seines Stammbaums erhalten hat.

Nach dem Tod seines Großvaters Friedhelm Wilhelm Pötzsch, der als Kassenbote im Solvaywerk gearbeitete hatte, siedelte dessen Witwe, eine geborene Friederike Priese, 1958 zu Tochter Gerda nach Braunschweig über.

Den Fall der Mauer im Herbst 1989 erlebte die gebürtige Plötzkauerin nicht mehr mit, wenige Monat vorher starb sie im gesegneten Alter von 99 Jahren.

Ein Braunschweiger auf Familiensuche: Großvater hatte drei Geschwister

Über das Schicksal von Großvaters Geschwister Otto, Martha und Emma weiß Bernd Fischer kaum etwas. Immerhin konnte er aber die Namen von deren Ehepartnern und Kindern zusammentragen.

Otto Pötzsch war mit einer Lydia Oberländer verheiratet, ihre Tochter trug den ungewöhnlichen Vornamen Ursela. Martha Pötzsch ehelichte ebenfalls in Bernburg einen Max Meißner. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Werner und Herta Meißner hervor.

Die Spur von Emma Pötzsch verliert sich in Staßfurt. Dort lebte sie mit ihrem Ehemann Frank Schmidt sowie den Kindern Franz, Charlie, Hilda und Henry Schmidt.

„Ich wäre über jeden noch so kleinen Hinweis dankbar“, sagt Bernd Fischer, den es im Jahr der deutschen Wiedervereinigung erstmals wieder nach Bernburg verschlagen hatte. Als Außendienstmitarbeiter für Bosch hielt er damals im Haus des Handwerks einen Vortrag für neugegründete Heizungsfirmen.

Ein Braunschweiger auf Familiensuche: Bekannte gab es an der Schulstraße

Seitdem hat er der Saalestadt immer wieder mal einen Besuch abgestattet. 1996 nahm er auch seine Eltern Gerda und Herrmann mit.

„Bei ihrer Rückkehr nach Bernburg haben sie sich noch an vieles erinnern können. Mein Vater unterhielt sich damals auch mit Bekannten an der Schulstraße, bei denen er an der Tür geklingelt hatte“, erinnert sich Bernd Fischer. Seine Eltern hatten sich im August 1937 beim Tanz im Bernburger Kurgarten kennen gelernt. Vier Jahre später, mitten im Krieg, gaben sie sich das Eheversprechen in Braunschweig, wo sie im Jahr 2001 noch zusammen die Diamantene Hochzeit feiern konnten.

Hinweise zu seiner Familie nimmt Bernd Fischer unter Telefon 0151/56 50 25 15 entgegen. (mz)

Das Zeugnis von Bernd Fischers Vater Hermann aus der Bernburger Knabenschule aus dem Jahr 1924.
Das Zeugnis von Bernd Fischers Vater Hermann aus der Bernburger Knabenschule aus dem Jahr 1924.
adam