Dienstältester Pfarrer geht

Bernburg/MZ. - "Ich bin sehr froh, dass ich hier arbeiten durfte; es war eine schöne Zeit", sagte Eberhard Heimrich als Bilanz seiner Tätigkeit in Bernburg. Die Marienkirche war am Sonntagnachmittag bis in die hinteren Reihen gefüllt, als der dienstälteste Bernburger Pfarrer von seiner Kirchengemeinde St. Marien / St. Nikolai in der Talstadt verabschiedet wurde.

Am 24. September 1989 war der heute 61-Jährige von der Landeskirche Anhalts als Pfarrer in Bernburg ordiniert worden. Bevor er die Pfarrstelle kurz vor der Wende übernahm, war Heimrich bereits von 1973 bis 1985 als Diakon und Kreisjugendwart in Bernburg tätig. Es folgten weitere vier Jahre, in denen der gebürtige Neinstedter als Gemeindediakon die Pfarrverwaltung für die Gemeinde Baalberge / Poley übernahm. Später fiel auch Altenburg in seinen Wirkungsbereich.

"Ich kenne kaum einen Pfarrer, der sich so wie Eberhard Heimrich auf Gottesdienst und Seelsorge konzentriert hat", sprach Kreisoberpfarrer Karl-Heinz Schmidt würdigende Worte, bevor er den aus dem Amt scheidenden Kollegen im Auftrag der Landeskirche segnete. Heimrich sei durch sein Auftreten stets ein Gegenpol zu jenen gewesen, die eigene Bedeutsamkeit damit verwechseln, keine Zeit zu haben. "Er blieb erreichbar und ansprechbar", sagte der leitende Pfarrer des Kirchenkreises Bernburg.

Eberhard Heimrich selbst nutzte seine Ansprache zu einem Plädoyer für das Lachen. "Es gibt keinen vernünftigen Grund, nicht auch in der Kirche zu lachen", meinte der Geistliche am jenem Sonntag, der im Kirchenjahr den Namen Laetare (Freue dich) trägt.

Während des Abschiedsgottesdienstes herrschte in der größten Bernburger Kirche eine familiäre, unverkrampfte Atmosphäre. Anschließend hatten die Gemeindemitglieder Gelegenheit, sich von Eberhard Heimrich zu verabschieden. Der langjährige Pfarrer wird mit seiner Familie zurück in seine Heimat, den Harz, ziehen.

Im Amt folgen wird der in Bernburg bereits bekannte Johannes Lewek. Er war in den vergangenen sechs Jahren bei der Kirchenprovinz Sachsen (Magdeburg) tätig.