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Initiative in Zeiten der Pandemie Der „Giraffenstall“ ist jetzt wieder startklar

Der Heimatverein Nelben anno 874 hat den Dorfgemeinschaftsraum in der ehemaligen Feuerwehr saniert, damit nach Corona wieder gefeiert werden kann.

21.04.2021, 12:00
Jörg Röthling und Dana Nolte gehören zum Heimatverein in Nelben, der den Dorfgemeinschaftsraum saniert hat.
Jörg Röthling und Dana Nolte gehören zum Heimatverein in Nelben, der den Dorfgemeinschaftsraum saniert hat. Foto: Katharina Thormann

Nelben - Zugegeben, der Name klingt eher nach einem Zoogehege. Doch so einige Einwohner von Nelben können viel mit dem Begriff „Giraffenstall“ anfangen. „Er heißt so, weil der Raum früher sehr hoch war“, erzählt Jörg Röthling, Vorsitzender des Heimatvereins, von den Räumlichkeiten, die zum Feuerwehrgebäude gehören. Doch während noch vor etlichen Jahren allerhand Maschinen und Rettungsgeräte lagerten, wird seit der Wende hier vor allem getroffen, erzählt und gefeiert.

„Der Raum hatte eine Sanierung dringend nötig“

„Es ist seitdem unser Dorfgemeinschaftsraum, der für Sitzungen, Geburtstage, aber auch Trauerfeiern gemietet werden kann“, zählt Röthling auf. Doch nach den vergangenen 30 Jahren war der Putz langsam ab. Im wahrsten Sinne des Wortes. Auch Risse hatten sich im Mauerwerk gebildet. Und um die Deckenstrahler hatten sich dunkle, unansehnliche Schatten ins Weiß gegraben. „Der Raum hatte eine Sanierung dringend nötig“, sagt Röthling.

Da das aber vor allem die zeitlichen Kapazitäten der Heimatvereinsmitglieder überstieg, beauftragten die Mitglieder eine Fachfirma, die zumindest die Maler- und Maurerarbeiten übernahm. Den Feinschliff übernahmen die Vereinsmitglieder selbst. Darunter auch eine umfangreiche Waschaktion sämtlicher Gläser, Teller und Tassen, die von den Besuchern genutzt werden können.

Schicke Bilder vom Dorf an der lilafarbenen Wand

Der Inhalt dutzender Kisten wanderten dafür in die Geschirrspülmaschinen der Nelbener. „Besonders großer Dank geht dabei an Birgit und Jens Reiher“, sagt der Vereinsvorsitzende. Denn sie hatten sich auch um die Schönheitskur der zahlreichen Deckenstrahler und die Elektrik gekümmert. Um den Raum noch weiter zu verschönern, hat die Nelbener Fotografin Angelika Schramm ein paar ihrer Naturaufnahmen vom Dorf und der Umgebung für eine Fotowand spendiert, die nun das Highlight an der lilafarbenen Wand im Raum sein soll.

Noch muss die Nelbener Runde des Seniorentreffs, die sich vor der Pandemie einmal im Monat dort zum Kaffeekränzchen traf, gedulden. Denn wegen der anhaltend hohen Infektionszahlen sind Treffen und Feiern in dem Gebäude noch nicht möglich. Das soll aber nicht heißen, dass die ganze Mühe der Vereinsmitglieder gänzlich umsonst war, denn, so Vereinsvorsitzender Jörg Röthling: „Sobald es wieder möglich ist, werden wir einen Tag der offenen Tür dort veranstalten und alle Nelbener zum Kaffeekränzchen einladen.“ (mz/Katharina Thormann)