Der "Brücken"-Bauer Der "Brücken"-Bauer: Einer der sich was (zu)traut

Bernburg - An den November wird sich Peter Felgenträger sicherlich noch lange erinnern. Ist doch der 22-jährige Bernburger mit seiner Freundin in die erste eigene Wohnung gezogen und hat Nienburg, die Stadt in der er aufgewachsen ist, und seinem Elternhaus auf Wiedersehen gesagt.
„Es wurde Zeit auf eigenen Beinen zu stehen und dann ist da natürlich der jetzt viel kürzere Weg zur Arbeit“, erklärt Peter Felgenträger.
Das zweite wichtige Ereignis
Und mit seiner Arbeit in der K+S Minerals and Agriculture GmbH hängt das zweite wichtige Ereignis im November zusammen. Ist der junge Mann doch auch in der zweiten Legislatur wieder zum Vorsitzenden der Jugend- und Auszubildendenvertretung gewählt worden.
Damit vertritt der Neu-Bernburger gegenüber der Geschäftsleitung im Schulterschluss mit Betriebsrat und Personalabteilung die Interessen der Arbeitnehmer unter 18 Jahren und aller Auszubildenden unter 25 Jahren im Salzwerk.
„Ich weiß selbst, dass man sich als junger Auszubildender nicht immer gleich traut, alle Probleme auf den Tisch zu legen“
Eine Aufgabe, der sich Peter Felgenträger aus voller Überzeugung stellt. „Ich weiß selbst, dass man sich als junger Auszubildender nicht immer gleich traut, alle Probleme auf den Tisch zu legen. Dazu kommt, dass das Salzwerk auch von der Größe her schon mal unübersichtlich daherkommen kann“, meint der 22-Jährige. Und genau da sieht er sich in der Pflicht.
Möchte mit seinen Vertretungsmitstreitern Ricardo Falke und Tony Herz Ansprechpartner, Vermittler und Helfer sein, den Übergang vom Schul- ins Arbeitsleben erleichtern und die allgemeinen Arbeitsbedingungen, da wo es nötig ist, verbessern. Es sollen Brücken gebaut werden, damit die „jungen Wilden“ sich im Salzwerk wohl fühlen.
Zusammenspiel der einzelnen Ebenen im Salzwerk funktioniert sehr gut
Da Peter Felgenträger als Bergbautechnologe mit Fachrichtung Tiefbautechnik, so der Titel seiner Ausbildung, schon fest im Berufsleben steht, nimmt er diese neue Herausforderung an. Einerseits werden die Jugendvertreter in Grundlagenseminaren theoretisch, wie beispielsweise in Rechtsfragen, auf den neuesten Stand gebracht und andererseits hat Peter Felgenträger erfahren können, dass das Zusammenspiel der einzelnen Ebenen im Salzwerk sehr gut funktioniert.
„Uns werden keine Steine in den Weg gelegt, eher noch welche aus dem Weg geräumt“, so der Vorsitzende, den eigentlich der Umstand, nicht mehr ewig die Schulbank drücken zu wollen, unter Tage brachte.
Eine schnelle Antwort auf die Bewerbung bekommen
Nach dem Grundschulbesuch in Nienburg absolvierte der Bernburger sein Abitur am Gymnasium in Calbe. „Ich hatte damals wirklich keine Lust auf Schule mehr und wollte Geld verdienen. So habe ich mich um einige Ausbildungsstellen bemüht“, gibt der 22-Jährige unumwunden zu.
Und von K+S Minerals and Agriculture bekam er sehr schnell eine Antwort, was ihn damals ziemlich beeindruckte. Nachdem die erste Auswahlrunde mit Test überstanden war, kam eine zweite Einladung, zu der auch die Besichtigung der Abbaugebiete gehörte. „Das war mein Ding und die körperliche Arbeit reizte mich total. Bei der letzten Hürde, dem abschließenden Personalgespräch, wusste ich genau, dass ich jetzt richtig Gas geben muss, um die Ausbildung zu bekommen“, erinnert sich Peter Felgenträger. Er bekam sie, wie auch einen unbefristeten Arbeitsvertrag nach Ende der Ausbildung. (mz)