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Besonderes Herbstfest Ilberstedter Kinder sind dem Fuchs ganz nah

Kinder der Ilberstedter Kindertagesstätte „Pusteblume“ feiern ihr Herbstfest mitten in der Natur. Was sie dabei lernen und erleben.

Von Susanne Schlaikier Aktualisiert: 22.10.2021, 15:58
Alessio, Hannah und Marek (vlnr) trauen sich und  streicheln den „Fuchs“.
Alessio, Hannah und Marek (vlnr) trauen sich und streicheln den „Fuchs“. Foto: Susanne Schlaikier

Ilberstedt/MZ - Nein, Angst hat Marek nicht. Ganz mutig streicht der Fünfjährige dem Fuchs durchs Fell. Schön weich ist es. Auch Hannah, Alessio und die anderen Kinder der Kindertagesstätte „Pusteblume“ trauen sich. Wann hat man schon mal die Möglichkeit, einem Fuchs so nahe zu sein? Das Tier ist natürlich nicht ganz echt, sondern nur ein Präparat. Ebenso wie der Baummarder und der Mink, der ähnlich wie der Waschbär ursprünglich in Deutschland nicht heimisch war, sondern aus Nordamerika stammt.

Mitgebracht hat diese Tiere der Ilberstedter Bürgermeister Lothar Jänsch zum Herbstfest der Kita, das wie so oft zuvor, am Schlossbusch unweit der Wipper stattfand. An mehreren Stellen hatte er Tier-Präparate aufgestellt, denen sich die Mädchen und Jungen ohne Scheu näherten. Ein kleines Feuer in einem Feuerkorb sorgte bei nasskaltem Wetter für eine anheimelnde Atmosphäre.

Helfer verteilen zahlreiche Walnüsse für die Kinder

In dem Wäldchen selbst hatten Lothar Jänsch und seine Helfer zahlreiche Walnüsse auf und neben den Wegen verteilt, die die Kinder einsammeln sollten. Nebenbei lernten sie so etwas über Bäume und Pflanzen des Waldes. Stolz zeigten sie anschließend ihre Körbchen mit den Nüssen. Danach konnten sie gleich weitersuchen, denn da lagen doch tatsächlich noch ein paar bunte Eier im Gras.

„Die hat der Osterhase versteckt und vergessen“, erklärte Jänsch den Kindern, die sich sogleich auf die Suche machten. Auch Gummibärchen und andere Süßigkeiten kamen zum Vorschein. Normalerweise werden die Eier natürlich zu Ostern gesucht. Da aber das Fest ebenso wie das Herbstfest im vergangenen Jahr coronabedingt ausgefallen war, habe man dieses Mal beides ein wenig vermischt, erklärt Jänsch. Er findet es wichtig, den Kindern die Natur näher zu bringen. Damit sie sich - zumindest ein bisschen - in der heimischen Flora und Fauna auskennen. „Wenn wir so ein Wäldchen vor Ort haben, sollten wir das auch nutzen“, meint der passionierte Jäger.

Ilberstedter Bürgermeister bringt den Kindern auch Gemüse nahe

Dabei wollte er es aber nicht belassen, sondern hatte auch noch jede Menge einheimisches und exotisches Obst und Gemüse mitgebracht, das die Kinder erkennen sollten, darunter Möhren, Paprika, Bohnen, Steckrüben, Lauch, Hagebutten oder auch Quitten sowie ein etwa 70 Kilogramm schwerer Kürbisriese. Als wahre Expertin erwies sich an dieser Stelle die fünfjährige Caitlyn. Das hellgrünliche Gemüse, das Lothar Jänsch in die Höhe hielt, erkannte sie sofort: ein Kohlrabi. Die helllila, leicht ovale Frucht ist eine Aubergine, wusste Caitlyn. Zwiebeln, Möhren und Pflaumen waren da natürlich ein Leichtes für sie.

Die Fünfjährige konnte fast alles benennen, was der Ilberstedter Bürgermeister den Kindern zeigte. Am liebsten esse sie Paprika, Gurke und Birne, erzählte Caitlyn. Und aus den Pflaumen backe ihre Oma gern einen Kuchen. Marek wiederum erzählte, dass sein Opa die Sonnenblumenkerne erntet und als Vogelfutter im Winter verwendet.

Nachdem alle Früchte richtig benannt worden waren, durfte jeder mindestens eine davon mitnehmen. Nur den riesigen Kürbis behielt Jänsch lieber selbst. Und weil so ein erlebnisreicher Vormittag an frischer Luft hungrig macht, gab es für alle Kinder noch einen kleinen Imbiss, ehe es zurück in die Kita ging.