Bundesverdienstkreuz Bundesverdienstkreuz für Professor Walied Abdulla: Hohe Ehrung für Chefarzt im Ruhestand

Bernburg - Im Irak geboren, in Mainz studiert, in Dallas und Basra gelehrt und in Bernburg gearbeitet. Der Weg des Arztes Professor Walied Abdulla führte über verschiedenste Kontinente und durch Krisenregionen bis in die Saalestadt.
Für sein ehrenamtliches Engagement als Landesverbandsarzt im Deutschen Roten Kreuz (DRK) Sachsen-Anhalt und seinen Einsatz in der Flüchtlingshilfe wurde der ehemalige Chefarzt des Klinikums in Bernburg kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
„Sie haben unserem Gemeinwesen ein Beispiel gegeben“, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff
„Die heute zu Ehrenden haben sich in besonderer Weise verdient gemacht und haben sich in Ihrer Arbeit und mit Ihrem Leben einem hohen Ethos verpflichtet. Sie haben unserem Gemeinwesen ein Beispiel gegeben“, sagt Ministerpräsident Reiner Haseloff bei der Überreichung der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland in der Staatskanzlei in Magdeburg.
Neben dem Bernburger Walied Abdulla bekommen an diesem Montag noch vier weitere Bürger die Verdienstauszeichnung der Bundesrepublik überreicht.
Mit dem Orden werden besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet gewürdigt. Ministerpräsident Haseloff hat das Verdienstkreuz am Bande für Walied Abdulla nur überreicht. Die eigentliche Verleihung des Ordens erfolgte bereits Anfang August in Berlin durch den Bundespräsidenten, Frank-Walter Steinmeier.
Der im Irak geborene Anästhesist setzte sich für die Ausbildung von Notfallsanitätern ein
Ausgezeichnet wurde der 74-jährige Bernburger Chefarzt im Ruhestand vor allem für sein ehrenamtliches Engagement im Dienste leidender und hilfsbedürftiger Menschen. Der im Irak geborene Anästhesist setzt sich als Landesverbandsarzt im DRK Landesverband seit fast zehn Jahren für die Verbesserung der notfallmedizinischen Versorgung in Sachsen-Anhalt und für die Ausbildung von Notfallsanitätern ein.
Landesverbandsärzte üben ihr Amt ehrenamtlich aus und wirken in allen Fragen der medizinischen Aus- und Fortbildung mit. So können sie sich an der Konzeption von Ausbildungsunterlagen, der Planung von Ausbildungsveranstaltungen und der Durchführung der Ausbildungen beteiligen.
Zuvor engagierte er sich außerdem ehrenamtlich als Kreisverbandsarzt in der Region Bernburg. „Wir freuen uns sehr, dass dieses beispiellose Engagement unseres Landesverbandsarztes von höchster Stelle anerkannt und gewürdigt wird“, sagt Roland Halang, Präsident des DRK-Landesverbandes Sachsen-Anhalt.
Bis zu seinem Renteneintritt war Abdulla Chefarzt des Klinikums
Auch außerhalb von Sachsen-Anhalt war Walied Abdulla aktiv. Nach seinem Medizin-Studium in Mainz hat er an den Universitäten in Dallas (USA) und in Basra (Irak) gearbeitet. Im Irak war er auch während des Golfkrieges unter schwierigen Bedingungen als ärztlicher Leiter für den Rettungsdienst verantwortlich.
Bis zu seinem Renteneintritt war Abdulla Chefarzt des Klinikums. Unter seiner Anleitung schlossen 24 Mediziner ihre Dissertationen erfolgreich ab. Zu seinen viel beachteten wissenschaftlichen Veröffentlichungen gehört das Lehrbuch und Nachschlagewerk „Interdisziplinäre Intensivmedizin“. (mz)