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Schnäppchenmarkt Breite Straße in Bernburg: Schnäppchenmarkt wird umgebaut

Von Torsten Adam 06.07.2018, 09:54
Ein Hinweis am Eingang verweist auf die Umbauarbeiten bis September.
Ein Hinweis am Eingang verweist auf die Umbauarbeiten bis September. Pülicher

Bernburg - Knapp zwei Jahre nach seiner Eröffnung ist der Lebensmittel-Schnäppchenmarkt „Im Angebot“ zu. Es soll jedoch keine Schließung auf Dauer sein, versichert Betreiber Stefan Laskowski. „Zu 98 Prozent werden wir am Montag, 3. September, wieder eröffnen“, sagt er.

Der 45-jährige Leipziger lässt die Räumlichkeiten im Nicolaimarkt an der Breiten Straße derzeit umbauen. Konkret heißt das: 25 Prozent mehr Lager-, entsprechend weniger Verkaufsfläche. Denn Laskowski will künftig in Bernburg mehr Waren zwischenlagern.

Räume im Nicolaimarkt werden umgebaut

Dafür hat er sein bisheriges Zentrallager am Schkeuditzer Kreuz, das alle seine sechs Märkte versorgte, aufgegeben. „Ich musste unsere Kostenstruktur straffen“, begründet der Geschäftsmann. So hofft er, den Sprung aus der Krise zu schaffen, die ihre Ursache in der Konsolidierung der Lebensmittelindustrie habe.

Nach einigen Fusionen gebe es weniger Wettbewerb. In der Folge seien weniger Überschüsse verfügbar, die günstig aufzukaufen sind. Dies wiederum bedeutete, dass Laskowski weniger Ware zu Schnäppchenpreisen anbieten konnte. „Wir konnten unsere Geschäftsphilosophie nicht mehr umsetzen“, konstatiert der Sachse.

Harte Konkurrenz zwingt Geschäftsmann zum Handeln

Um die eigenen Kosten decken zu können, mussten die Preise leicht angehoben werden. Sprach Laskowski vor der Eröffnung noch davon, seine Lebensmittel im Durchschnitt 15 Prozent günstiger als die bekannten Handelsketten anzubieten, reduzierte sich diese Spanne in den vergangenen Monaten.

Deshalb seien auch weniger Kunden gekommen, räumt er ein. So zog Laskowski jetzt die Notbremse, will mit Ausgabenersparnissen bald wieder in der Lage sein, echte Schnäppchen anzubieten.

Die fünf bis zur Schließung am 7. Mai beschäftigten Mitarbeiter waren kurzzeitig arbeitslos. Drei von ihnen entschieden sich laut dem Betreiber, nach dem Umbau wieder einzusteigen, zwei hätten sich beruflich anders orientiert. Deshalb ist er derzeit noch auf der Suche nach zwei neuen Mitarbeitern, sagt Laskowski.

Sein Konzept basiert auf einem besonderen Kühlsystem. In einem Teil des Verkaufsraumes herrschen konstant sechs Grad. Dort verkauft der 45-Jährige frische Lebensmittel, die für Supermärkte und Discounter nicht mehr in Frage kommen, weil beispielsweise der Karton beschädigt ist oder das Mindesthaltbarkeitsdatum naht, jedoch nicht abgelaufen ist.

Auszeichnung für Kampf gegen Verschwendung von Lebensmitteln

Der Unternehmer erhielt für sein Engagement gegen Lebensmittelverschwendung vor zwei Jahren den Bundespreis „Zu gut für die Tonne!“. Neben „Im Angebot“ gibt es mit Lidl und Penny noch zwei Discounter in der Talstadt. „Planungsrechtlich wäre am Nicolaimarkt ein größerer Frischemarkt möglich.

Insgesamt ist die Versorgungssituation in diesem Bereich aber okay“, schätzt Bernburgs Wirtschaftsdezernent Holger Dittrich ein. Er verweist darauf, dass lediglich 5.000 bis 6.000 Menschen auf der westlichen Uferseite der Saale wohnen. Deshalb gebe es in der Bergstadt wesentlich mehr Märkte.

Wünschenswert ist aus seiner Sicht allerdings die Ansiedlung einer Drogerie in der Talstadt, die seit der Schließung der Rossmann-Filiale am Markt vor ein paar Jahren fehlt. (mz)