Blumengeschäft Blumengeschäft: Fünf Einbrüche seit April

bernburg/MZ - In der Nacht zum Donnerstag kamen sie wieder: Bereits zum fünften Mal seit April dieses Jahres haben unbekannte Einbrecher das „Blumenparadies Schulze“ an der Ilberstedter Straße heimgesucht. Wie bei den vorangegangenen Taten auch griffen die Ganoven den Blumenladen im Schutz der Dunkelheit und abgeschirmt von Anwohnern oder Passanten von der Friedhof-Seite an. „Sie sind durch ein Fenster eingestiegen, haben dabei mehrere Vasen zertrümmert“, berichtet Geschäftsvertreter Andreas Schulze. Der Schaden am Objekt sei viel höher als die Diebesbeute. „Sie haben Taschentücher, eine Seltersflasche und ein Paket Kaffee mitgenommen - also nur Firlefanz“, so der 52-Jährige und ergänzt: „Bei uns gibt es nichts zu holen.“ Auch das Wechselgeld werde inzwischen jeden Abend aus der Kasse genommen - eine Lehre aus den Einbrüchen der Vergangenheit.
Warum sich die Langfinger immer wieder den Blumenladen als Ziel auserkoren, ist Andreas Schulze schleierhaft. Zurück geblieben sei bei den fünf Einbrüchen jedenfalls ein Sachschaden, der in die Tausende gehe. Nicht nur das. Die Schadensmeldungen bei der Versicherung und die Strafanzeigen bei der Polizei seien jedes Mal ein lästiger Aufwand, der bislang nichts an der Situation geändert hat.
Inzwischen hat Andreas Schulze viermal Post von der Staatsanwaltschaft Magdeburg erhalten. In allen Fällen sind die Ermittlungen eingestellt worden, weil die Polizei der Täter nicht habhaft werden konnte. Ein Umstand, der den Geschäftsmann extrem ärgert. „Bei mir ist die Aufklärungsquote gleich null. Der Polizei will ich nicht mal einen Vorwurf machen, weil ich weiß, wie knapp die Reviere besetzt sind.“ Hier sieht er vor allem Landesinnenminister Holger Stahlknecht in der Pflicht. „Wir zahlen alle Steuern und haben ein Recht auf Sicherheit. Es kann nicht angehen, dass bei der Polizei weiter gespart werden soll.“
Wie mehrfach berichtet, plant Stahlknecht eine Polizeireform. Obwohl die Zahl der Beamten weiter sinken soll, will der CDU-Politiker mehr Beamte aus der Verwaltung auf Streife schicken. „Wir haben zu viele Häuptlinge und zu wenige Indianer“, sagte er am Freitag im Landtag.
Auf diese Versprechen will sich Andreas Schulze nicht verlassen. Er trifft Maßnahmen zum Eigenschutz. „Wir werden hinten die Fenster vergittern und das Objekt durch eine Alarmanlage sichern.“