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Preise am Getränkeautomaten Besucher ärgert sich über Preise am Getränkeautomaten im Tiergarten Bernburg: Mineralwasser für 280 Euro statt 12 Cent

Von Andreas Braun 11.10.2020, 08:56
Ein Getränkeautomat soll auch dann für eine Versorgung dienen, wenn die Gastronomie geschlossen hat.
Ein Getränkeautomat soll auch dann für eine Versorgung dienen, wenn die Gastronomie geschlossen hat. Engelbert Pülicher

Bernburg - „Unfassbar, was sich der Tiergarten in Bernburg erlaubt. Das Lidl-Wasser kostet eigentlich 0,12 Euro und dort im Automaten 2,80 Euro. Es haben sich heute viele Besucher darüber aufgeregt.“ Mathias Henning-Kersten schrieb diese Zeilen an die MZ-Lokalredaktion nach einem Besuch im Bernburger Tiergarten.

Der Nienburger, der in einer Verwaltung arbeitet, findet diese Preisgestaltung unzumutbar, ist offensichtlich erbost. „Einmal in der Woche bin ich mit meinem Sohn im Tiergarten. Mir fiel das so gar nicht auf, da ich kein Wasser kaufe. Doch andere Eltern meinten, dass es ganz schön überzogen ist, für eine kleine Flasche Wasser so viel Geld zu verlangen.

Mathias Henning-Kersten: So ein Preisunterschied ist nicht gerechtfertigt

Bei Cola mag das alles noch okay sein, aber bei so einem Preisunterschied sehe ich das als nicht gerechtfertigt an“, so Henning-Kersten. Doch der Zorn des Nienburger Linken-Stadtrates geht ins Leere. Denn der Tiergarten, der von der Bernburger Freizeit GmbH betrieben wird, ist der falsche Ansprechpartner.

„Der Getränkeautomat ist nicht von uns. Wir hatten mal einen gemietet, aber der neue Pächter der Tiergartenschänke hat einen neuen gekauft. Und wie er seine Preise gestaltet, ist ihm überlassen. Das ist nicht unsere Sache.

Ich werde dennoch das Anliegen weitergeben und mit dem Betreiber der Gaststätte reden. Die Entscheidung liegt aber beim Pächter. Es ist doch ein freiwilliges Angebot, das nicht in Anspruch genommen werden muss. Wir finden es aber dennoch gut, dass es die Möglichkeit gibt, so dass auch eine Versorgung gewährleistet ist, wenn die Gaststätte zu hat“, so Thomas Gruschka.

Freizeit GmbH-Chef Thomas Gruschka lobt die neue Pächterin der Gastronomie 

Selbst, so gibt der Geschäftsführer der Bernburger Freizeit GmbH an, habe er keine Beschwerden vernommen. Im Gegenteil. Seit die neue Pächterin die Tiergartenschänke übernommen hat, habe sich vieles getan, was dem Tiergarten guttut. Es seien nicht geringe Investitionen getätigt worden.

Und wie er erfahren hat, soll das in der kommenden Saison auch weitergehen, in dem der Bereich erweitert wird, also mehr Gäste Platz finden. Das kann auch Mathias Henning-Kersten bestätigen, der den Tiergarten an sich als lohnendes Ziel sieht.

„Gut, wenn der Getränkeautomat dem Pächter gehört, kann er natürlich auch bestimmen, wie seine Preise gestaltet. Es ist ja dann sein unternehmerisches Risiko“, sagt er, nachdem er weiß, dass nicht der Tiergarten selbst den Automaten betreibt.

Für Annette Tylinski, die die Gastronomie im Tiergarten gepachtet hat, ist die Beschwerde so nicht nachvollziehbar. „Wenn jemanden etwas stört, dann kann er doch bei uns nachfragen, wenn wir geöffnet haben“, sagt sie.

„Es ist schwer, in der Gastronomie zu überleben. Und ich glaube, es ist gut, einheimische Gastronomen zu haben, die sich einbringen“, so die Bernburgerin, die die diesjährige Saison trotz Corona als gut einschätzt. Und sie werde im nächsten Jahr weitermachen. Auch, weil sie viel Lob von Besuchern bekommen habe. (mz)