Berufsmesse Berufsmesse im Serumwerk Bernburg: 50 Unternehmen aus Salzlandkreis suchen Azubis

Bernburg - Derya Siedel hat schon ziemlich genaue Vorstellungen davon, was sie nach der Schule machen möchte. „Ich möchte gern im Bereich Medizin oder Gesundheitswesen arbeiten“, sagt die 14-Jährige. Sie habe schon diverse Praktika gemacht, und dabei festgestellt, dass ihr diese Arbeit Spaß macht. „Weil ich gerne mit Menschen arbeite.“
50 Unternehmen präsentieren sich
So konkrete Pläne hatten längst nicht alle Jugendlichen, die am Samstag zur 8. Berufsfindungsmesse ins Bernburger Serumwerk gekommen waren. Doch möglicherweise hat ihnen die Messe, die von hiesigen Unternehmen, Schulen und der Agentur für Arbeit organisiert wird, auf der Suche nach dem richtigen Beruf geholfen. Immerhin 50 Unternehmen aus der Region präsentierten sich im Serumwerk.
Das Besondere: Die Jugendlichen, die zum Teil von ihren Eltern begleitet wurden, konnten sich mit aktuellen Auszubildenden der Betriebe unterhalten. So berichtete etwa Victoria Wondra, Azubi im 3. Lehrjahr im Serumwerk, von ihrer abwechslungsreichen Arbeit als Chemielaborantin.Die 25-Jährige schätzt an ihrem Ausbildungsbetrieb, dass der Nachwuchs von Anfang an ins Team integriert wird.
Azubis und Schüler kommen schnell ins Gespräch
„Man weiß somit ganz zeitig, was einen in diesem Beruf erwartet.“ Sie hält es für richtig, die Auszubildenden in die Messe mit einbezogen werden. Die Jugendlichen würden sich eher trauen, nahezu Gleichaltrige anzusprechen, so ihre Erfahrungen. „Und wir können direkt aus der Praxis berichten“, sagt Victoria Wondra.
Julio Roth hat gerade erst seine Lehre in der Bau- und Möbeltischlerei von Michael Pätz begonnen, zeigte aber vor Ort an einem Werkstück schon, was er kann. Es sei sein Traumberuf, sagte der 17-jährige Bernburger.
Mit Julio Roth hatte Michael Pätz großes Glück, denn generell sei es schwierig, Lehrlinge zu finden, sagt der Tischlermeister. „Die guten Leute werden immer öfter von den Großbetrieben abgeworben.“ Daher müsse die Innung aktiv werden und offensiv um Nachwuchs werben, so Pätz.
Man müsse zwar etwas Idealismus für den Beruf mitbringen, ansonsten sei die Arbeit als Tischler aber sehr abwechslungsreich. „Wir haben schließlich mit verschiedenen Materialien zu tun“, sagt Michael Pätz.
Beim Aluminiumveredler Coil werden für das laufende Jahr auch noch Azubis gesucht. Offen sind insgesamt acht Stellen als Bürokauffrau, Maschinenanlagenführer und Mechatroniker. „Wir hoffen, hier vielleicht noch junge Leute zu finden“, so Ausbilderin Birgit Wittek. Ansonsten sei die Messe aber auch gut, um sich generell bekannt zu machen, meint Wittek.
Viele Schüler waren beeindruckt
Lara Roßberg war beinahe überwältigt von dem Angebot auf der Messe. „Es ist beeindruckend, so viele Berufe auf einmal vorgestellt zu bekommen“, meinte die 14-Jährige. Von vielen habe sie gar nicht gewusst, was genau sich dahinter verbirgt. Lara würde später gern im Handel tätig sein. Sie könnte sich aber auch vorstellen, als pharmazeutisch-technische Assistentin zu arbeiten.
Auch Eric Binnebößel hat mehrere Optionen für seine berufliche Zukunft. Ganz oben auf der Wunschliste des 14-jährigen Baalbergers steht momentan Journalist. Diese Branche hat sich zwar am Samstag nicht an einem Stand vorgestellt, Eric hat sich dennoch über mehrere andere Ausbildungsmöglichkeiten informiert.
„Die Messe ist wieder toll aufgestellt“, lobt Heidi Bauer, Lehrerin am Campus Technicus in Bernburg. Sie hat sich nicht nur auf der Messe umgeschaut, sondern gleich mehrere Azubis eingeladen, sich auf dem „Azubi-Tag“ an ihrer Schule vorzustellen.
Zufrieden über die Veranstaltung äußerte sich auch Anja Huth, Chefin der Agentur für Arbeit in Bernburg. 900 Besucher wurden am Ende gezählt. „Die Unternehmen hatten die Möglichkeit ihre Talente zu entdecken und die Jungen und Mädchen konnten die Vielfalt der Ausbildungsmöglichkeiten im Salzlandkreis kennenlernen“, sagte Huth. (mz)