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Bernburg Bernburg: Ein Faible für Atome und Moleküle

Von stefanie greiner 09.03.2012, 17:27

bernburg/MZ. - Über den ein oder anderen Fehler ärgert sich Axel Kohlmann schon. Ein paar Punkte mehr hätten es durchaus werden können. Zufrieden ist der Schüler des Bernburger Gymnasiums Carolinum aber trotzdem. Zumal mehr Punkte nichts am Ergebnis geändert hätten. Bei der Landesolympiade des Wettbewerbes "Chemie - die stimmt!" hätte der 14-Jährige so oder so den ersten Platz in seiner Klassenstufe acht belegt.

Die Aufgaben hatten es in sich. "Entwickle die Reaktionsgleichung für die Elektrolyse von Wasser. Gib an, in welchem Volumenverhältnis die gasförmigen Reaktionsprodukte entstehen", lautete eine davon. Drei Stunden hatte das Chemie-Ass aus Poley Zeit, um fünf Aufgabenkomplexe zu bearbeiten. Das Knifflige daran war: Der Gymnasiast musste Wissen unter Beweis stellen, das er in der Schule noch gar nicht erworben hat.

Und genau darum geht es bei "Chemie - die stimmt!". Der Internetseite des Wettbewerbes ist zu entnehmen, dass sich Schüler über ihr Grundwissen hinaus mit chemischen Sachverhalten beschäftigen und Lösungsansätze entwickeln sollen. Bei der ersten Runde des Wettbewerbes war das noch gar nicht so schwierig.

Die Aufgaben sollten zu Hause gelöst werden. Bücher und auch das Internet konnten die Schüler nutzen, um zum Beispiel dem Geheimnis der Kreide auf den Grund zu gehen. Bei einem Experiment galt es herauszufinden, ob Gips- und Carbonatkreide wasserlöslich sind. Für Axel ein Klacks.

Wer sein Faible für Chemie geweckt habe, bei dieser Frage muss der Schüler nicht lange überlegen. "Das Interesse habe ich von meinem Bruder", sagt der 14-Jährige. Tim Kohlmann gilt nicht nur in Bernburg als bester Jungchemiker seines Jahrgangs. Der Abiturient des Gymnasiums Carolinum glänzte mehrmals beim Wettbewerb "Chemie - die stimmt".

Jetzt tritt Axel in die Fußstapfen des mittlerweile 18-Jährigen. Zusätzlich zum Unterricht beschäftigt sich der Schüler in einer Arbeitsgemeinschaft mit Experimenten und Formeln. Seine Klassenkameraden haben sich ihm zufolge bereits mit seiner Begeisterung für Chemie angefreundet. "Manchmal finden sie es auch verrückt", sagt Axel.

Die Chemie-AG besucht er nicht als einziger seiner Klasse. Zwei Jungen und drei Mädchen sind - neben anderen Schülern - auch mit dabei. Der Gymnasiast bedauert, dass der Kurs mehrere Monate ausgefallen ist, weil die betreuende Lehrerin krank war. Jetzt gibt es Ersatz. Axel hat aber nicht nur die Welt der Atome und Moleküle für sich entdeckt. Auch Mathematik und Physik interessieren ihn. Am Donnerstag misst sich der Achtklässler in der Landesendrunde der Physikolympiade mit Schülern aus ganz Sachsen-Anhalt.

Wie es nach der Schulzeit weitergeht, darüber hat sich der 14-Jährige zwar schon Gedanken gemacht. Ob es letztlich auf ein Chemie- oder Physikstudium hinausläuft, darauf möchte sich Axel noch nicht festlegen. Muss er auch nicht. Immerhin vergehen noch ein paar Jahre, bis es so weit ist. Dass ihn die Lust am Experimentieren auch zu Hause nicht loslässt, leugnet Axel keineswegs. In seiner Freizeit geht der Gymnasiast aber auch anderen Interessen nach - so wie der Kampfkunst Ju-Jutsu und dem Schwimmsport. Der 14-Jährige ist zudem Mitglied bei der Wasserwacht.