Aktion gegen Abbrecher Aktion gegen Schulabbrecher: Serumwerk Bernburg unterstützt Freie Sekundarschule

Bernburg - Antonio hat Spaß an der Chemie. Er ist in der 7. Klasse an der Freien Sekundarschule Bernburg an der Rosenstraße und seit Schuljahresbeginn darf er nun auch ganz offiziell experimentieren im Chemieunterricht.
Antonio interessiert sich für Chemie und Mechanik
Antonio ist einer der Schüler, der sich für Chemie interessiert. Er guckt sich auch gern Videos auf YouTube an. „Es ist spannend, wie Stoffe reagieren. Das möchte ich erkunden“, sagt er. Doch ob er in die Chemiebranche will, kann er nicht sagen.
Denn er interessiert sich auch für andere Dinge. Da wäre noch die Mechanik, die ihm vertraut ist - Automechaniker wäre vielleicht ein Berufsziel. Doch es könne nicht schaden, wenn man sich in der Chemie ein wenig auskenne.
Serumwerk will wissbegierige Schüler fördern
Das sind Schüler, wie sie sich Claudia Ortmann, Personalchefin im Serumwerk Bernburg, wünscht. Neugierig und wissbegierig. Das wolle man auch fördern, sagt Claudia Ortmann. Sie war mit Jan Lukowczyk, der im Vorstand der Serumwerk AG sitzt, an der Schule, um mit Geschäftsführerin Angela Kreiser und Schulleiterin Grit Köhler einen Kooperationsvertrag zu unterschreiben.
Das mittelständische Pharmazie-Unternehmen will die Schule unterstützen und hatte bereits im Vorfeld 25 weiße Schutzkittel gespendet. Ziel: Wenn die Schüler gute Voraussetzungen haben, macht ihnen der Unterricht mehr Spaß und die Chance erhöht sich, dass sie einen Beruf ergreifen, der ihnen zusagt und sich als Ausbildungsbetrieb das Serumwerk aussuchen.
Schüler mit guten Zensuren in Naturwissenschaften sind begehrt
Schüler zu finden, die in naturwissenschaftlichen Fächern gut sind und sich ihren Beruf auf einem der Gebiete suchen, ist schwierig und darum sind sie begehrt auf dem Arbeitsmarkt. Das Serumwerk will sich eine gute Position schaffen und sich rechtzeitig ins Gespräch bringen, so Claudia Ortmann.
„Wir haben im Sommer das neue Chemiekabinett eingeweiht. Nun ist es die erste siebente Klasse an unserer Schule, die hier Chemieunterricht zu guten Bedingungen hat“, sagt Angela Kreiser, Geschäftsführerin und Gründerin der Schule, die 2016 ihren Betrieb aufnahm.
Firma will auch Betriebsführungen für Schüler anbieten
Viel ist in den beiden vorangegangenen Jahren passiert in dem Gebäude, das früher als Berufsschule und dann für den Unterricht an der Berufsbildenden Schule diente. Doch es bleibt noch viel zu tun. „Wir halten so eine Kooperation für sehr wichtig.
Es bieten sich Chancen, den Schülern zu zeigen, wie ein Betrieb funktioniert. Wir werden Betriebsführungen machen und somit kann sich jeder ein Bild von den Berufen machen, in denen im Serumwerk ausgebildet wird. Das ist wichtig. Ziel sollte es sein, die Abbrecherquote in der Ausbildung zu senken“, sagt Angela Kreiser.
Das sieht auch Claudia Ortmann so. Natürlich habe man im Blick, für sich selbst gute Auszubildende zu bekommen. Doch einerseits sei nicht jeder geeignet, zum anderen habe nicht jeder Interesse daran.
Schüler sollen gute Vorstellung von Berufen bekommen
Aber, so die Personalchefin, gehe es darum die jungen Menschen auf den Berufsstart vorzubereiten. „Wir bieten ja nicht nur Praktika im Betrieb an oder Ferienarbeit, sondern wir geben Tipps für eine Bewerbung“, so Claudia Ortmann.
Wichtig sei, dass die jungen Menschen sich sicher fühlen, wenn sie sich auf eine Ausbildungsstelle bewerben und sich einen Beruf aussuchen, von dem sie eine gute Vorstellung haben, was sie erwartet. Darum wolle man eben mit dem Kooperationsvertrag und der Ausstattung mit Kitteln, helfen.
Derzeit sind drei Klassen mit 66 Schülern und Schülerinnen in der Schule, die von sieben Lehrern unterrichtet werden. In drei Jahren, blickt die Geschäftsführerin voraus, wird es die erste 10. Klasse geben. Doch die ersten drei Jahre sind bald geschafft. Das ist die Zeit, die das Land vorgibt, in der es keinerlei finanzielle Unterstützung gibt. In diesen drei Jahren muss sich die Schule mit Eigenmitteln und Schulgeld der Eltern finanzieren. Ist das geschafft, gibt es Geld vom Land.
Ende des Jahres will die Freie Sekundarschule einen entsprechenden Antrag stellen und wenn alles klappt, gibt es ab dem Schuljahr 2019/2020 Landeszuschüsse.
(mz)