"Bussi Bär" 50 Jahre Kita Bussi Bär in Bernburg: Erste Leiterin Ursula Krügel kommt zur Jubiläumsfeier

Bernburg - Der Hof der Kindertagesstätte „Bussi Bär“ platzte am Samstag aus allen Nähten, so viele Eltern mit ihren Kindern waren gekommen, um ihrer Kita zum 50. Geburtstag zu gratulieren.
Und zur Feier des Tages brachten die Kleinen auch ein Ständchen für ihre Lieben, aber auch die Erzieher selbst überraschten die Besucher mit drei Liedern aus vergangenen Tagen, wie „Über allen strahlt die Sonne“ und „Kleine weiße Friedenstaube“. Passend zum Weltfriedenstag flatterten auch kleine weiße Tauben hoch in die Lüfte.
Erzieher überraschten mit „Kleine weiße Friedenstaube“
Untrennbar mit der Geschichte der Kita ist der Name Ursula Krüger verbunden. Sie war nicht nur die allererste Leiterin der Einrichtung, sondern blieb dies auch bis Mitte der 90er Jahre. Und die 79-Jährige erinnert sich noch genau daran, wie vor 50 Jahren alles begann.
Die Stadtverordneten hätten 1967 beschlossen, in einem der Stadt geschenkten Haus der Familien Bodenbender und Ackermann einen Kindergarten einzurichten, erzählte Krüger. Sie sei dann beauftragt worden, neben ihrer Arbeit im Kindergarten in der Liebknechtstraße, den neuen Kindergarten zu übernehmen.
„Ein solch altes Gebäude einzurichten, war sehr schwierig”
Sie sei sogar in die Baukommission einbezogen worden. „Glauben Sie mir, ein solch altes Gebäude einzurichten, war unter den damaligen Bedingungen für sieben Gruppen und entsprechende Waschräume sehr schwierig“, erzählte Ursula Krüger.
Es gab Natursteinmauern, die durch den Umbau einfielen, einen wunderschönen großen Saal mit Wand- und Deckentäfelungen, sehr schöne bleiverglaste Fenster, die leider alles viel zu dunkel machten.
Zusammenarbeit mit Stadt und Gebäudewirtschaft
Nach der Eröffnung am 4. November 1968 war es zwingend notwendig geworden, die Zusammenarbeit mit der Stadt und der Gebäudewirtschaft weiter aufzubauen. Es galt Paten zu suchen und ein Elternaktiv zu wählen und sie mit in die Bildungs- und Erziehungsarbeit einzubeziehen.
„Ich erinnere mich gern an die gemeinsame Arbeit, aus wenigen Mitteln etwas zu machen“, so Krüger. Das schweißte ihr Kollektiv zusammen. „Wir nähten die Gardinen und die Bettwäsche der Kinder selbst, stickten und bastelten für Basare“, plauderte die Rentnerin aus dem Nähkästchen.
Weiter sagte sie, dass sich die Mitarbeiter des Kindergartens nach einem Bildungs- und Erziehungsplan zu richten hatten, der vorsah, dass täglich zwei Beschäftigungen im Programm waren. Die Kinder sollten spielerisch lernen und somit zur Schulreife geführt werden.
„Abschied von Kindern und Eltern fiel uns oft sehr schwer“
Jede Erzieherin übernahm eine Gruppe ab dem dritten Lebensjahr und verabschiedete sie dann beim Zuckertütenfest, was den Abschluss der Kindergartenzeit bedeutete. „Der Abschied von den Kindern und Eltern fiel uns damals oft sehr schwer“, betonte Krüger.
Sie erinnerte sich auch an die Vorweihnachtszeit, als die Erzieherrinnen die Kinder mit einer Märchenaufführung überraschten. Zur Faschingszeit indes seien alle lustig verkleidet durch die Stadt gezogen. Und der Internationale Kindertag am 1. Juni sei stets mit Zauberern oder Puppenspielern, die engagiert wurden, gefeiert worden.
Viel Zeit investierten die Erzieherinnen mit ihren Schützlingen, um in ihrem Wohngebiet Senioren zum Geburtstag mit einem Ständchen zu gratulieren, oder die Heimbewohner des Altersheims „Rosenblick“ mit einem Programm zu erfreuen.
„Ich bin 1995 mit dem guten Gefühl ausgeschieden, dass jede einzelne Kollegin Engagement gezeigt hat, ihr Wissen und Können mit viel Geduld und Liebe zum Beruf eingebracht hat“, zieht die 79-Jährige am Samstag Resümee.
„Und ich freue mich, dass diese Arbeit durch das Team ’Bussi Bär’ erfolgreich und ideenreich fortgesetzt wird“, schließt die ehemalige Leiterin Ursula Krüger ab.
Vertreter von Stadt und Kreis kamen mit Geschenken
Auch andere ehemalige Kolleginnen nutzen die Jubiläumsfeier des „Kids“-Vereins, um ihre einstige Arbeitsstätte, die sich natürlich im Laufe der Jahre sehr verändert hat, noch einmal wiederzusehen. So auch Margit Ahrendts, die von 1999 bis 2004 Leiterin der Kita war.
Zu den Gästen gehörten aber auch Vertreter von Landkreis- und Stadtverwaltung, die Glückwünsche und Geschenke überbrachten. Die Geschäftsführerin des Vereins „Kids“, Birgitt Weilbeer, überreichte zudem einen Scheck in Höhe von 2500 Euro. Und während sich die Älteren über vergangene Zeiten austauschten, konnten sich die Jüngsten an den Ständen ausprobieren, etwa beim Büchsenwerfen oder Autosaufwickeln. Außerdem ließen sie zur Feier des Tages Luftballons steigen.
(mz)