4.000 Haushalte in Bernburg ohne Strom 4.000 Haushalte in Bernburg ohne Strom: Erdschluss war Ursache für Stromausfall

Bernburg - Ein Erdschluss hat Freitagnacht in großen Teilen Bernburgs für einen Stromausfall gesorgt. Etwa 4000 Haushalte in der Innenstadt und in Stadtteilen waren davon betroffen, so Stadtwerkechef Gerald Bieling. In der Steinstraße sei es bei einer Mittelspannungsleitung zum Erdschluss gekommen. Nur wenig später habe es zwischen zwei Mittelspannungsleitungen einen Kurzschluss gegeben. Das habe dann zu dem Stromausfall in dieser Größenordnung geführt, so Bieling.
Erklärbar sei das so, dass an dieser Stelle irgendwann einmal Erdarbeiten stattgefunden haben und die Kabel angekratzt wurden. Nach und nach sei die Isolierung aufgelöst worden - es kam zum Kurzschluss.
Zwei Stunden ohne Strom
Die Notfallnummer des Unternehmens war jedenfalls hoffnungslos überlastet. „Es macht ja auch keinen Sinn, wenn die Leute anrufen und sagen, es ist kein Strom da. Das weiß der Mitarbeiter schon. Es blockiert nur die Arbeit“, meint Bieling. Gegen 22.40 Uhr war die Störung aufgetreten. Gut zwei Stunden später gingen nach und nach die Haushalte wieder ans Netz.
Zum Teil verlief die Grenze zwischen hell und dunkel durch die Straßenzüge. Die Ruststraße hatte lediglich an einem Wohnhaus noch Strom. Der Rest war dunkel. Hinter dem einstigen Sportplatz der ehemaligen Schule Südost in Richtung Wohngebiet Am Zepziger Weg indes war alles in Ordnung. Da leuchteten die Straßenlaternen. Derweil behalfen sich viele Bernburger, die im Dunkeln noch unterwegs waren, mit ihrem Handy. Das diente als Taschenlampe. Es mutete schon futuristisch an, wenn die Lichtpunkte durch die Dunkelheit schwirrten. Manchen zog es auch in das Auto, um sein akkuschwaches Smartphone an das Ladekabel zu hängen, wenn er einen wichtigen Anruf erwartete oder einfach mit anderen in Kontakt bleiben wollte, ohne Gefahr zu laufen, dass das Akku leer wird. Andere nutzten den Stromausfall, um gleich ins Bett zu gehen und zu schlafen.
Doch für Stefanie Zwirner war das keine Option. „Mein Akku vom Laptop war aufgeladen. Das war gut. Ich habe längere Zeit mit meiner Freundin gechattet. Das hat richtig gut getan. Sonst nimmt man sich weniger Zeit. Doch ohne Strom kann man eben doch nur recht wenig machen“, sagt die 20-Jährige, die erst seit einer kurzen Zeit in Bernburg wohnt und an der Hochschule Anhalt studiert.
Person in Fahrstuhl eingeschlossen
Dennoch hatte der Stromausfall nicht nur angenehme Seiten. Ein Augenzeuge meldete sich bei Facebook. Er hatte beobachtet, dass im Hotel Fürsteneck der Notdienst für den installierten Fahrstuhl angefordert werden musste. Hier war eine Person im Lift eingeschlossen und musste mit Hilfe der Fachleute befreit werden.
Die Polizei hingegen verzeichnete während der Zeit des Stromausfalls keine besonderen Aktivitäten von Einbrechern. Es seien nicht mehr Vorfälle als sonst auch gewesen, so ein Sprecher der Bernburger Dienststelle. Viele verfolgten die Entwicklung auch über Facebook. Dabei waren auf der Seite von MZ Bernburg die Äußerungen oft recht locker.
Bei den Stadtwerken war die Leitung für die Notfälle erst wieder gegen 0.30 Uhr erreichbar. Bis dahin wurde man wegen der Überlastung auf die Warteschleife geleitet. Passend dazu gab es hier „Eine kleine Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart zu hören, frei nach dem Motto: Für Musik bedarf es keines Lichtes. (mz)