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Zuckertütenaktion in Hoym Zuckertütenaktion in Hoym: Eine Zwiebel für den Opa

Von regine lotzmann 03.09.2015, 16:38
Gerd Schmieder gehörte zu den vor- bildlichen Fahrern, die von den Hoymer Zweitklässlern und der Polizei gelobt werden konnten. „Ich bin selbst Opa“, zeigte er auf seinen Enkel, der auf dem Rücksitz saß, „da muss man Vorbild sein.“
Gerd Schmieder gehörte zu den vor- bildlichen Fahrern, die von den Hoymer Zweitklässlern und der Polizei gelobt werden konnten. „Ich bin selbst Opa“, zeigte er auf seinen Enkel, der auf dem Rücksitz saß, „da muss man Vorbild sein.“ regine lotzmann Lizenz

hoym - „Das ist schön, dass Sie so vorsichtig fahren, da passieren nicht so viele Unfälle“, meint Michelle und drückt Jens Reher einen selbstgebastelten Smiley in die Hand. Von Niklas gibt es eine kleine Schultüte von der Polizei dazu. Mit ein paar Bonbons drin und guten Ratschlägen, wie sich Autofahrer gerade jetzt zum Schulanfang verhalten sollten.

Mit der Zuckertütenaktion ist die Polizei derzeit nämlich gemeinsam mit Grundschülern auf den Straßen des Salzlandkreises unterwegs. „Um Autofahrern für vorbildliches Fahren zu danken und weiter zu rücksichtsvoller Fahrweise zu animieren“, erklärt der für die Stadt Seeland zuständige Regionalbereichsbeamte Klaus-Ulrich Schnita.

Jede seiner Schulen habe sich dafür etwas Besonderes ausgedacht. Die Gaterslebener Kinder hätten Sonnen gebastelt. Die Hoymer, mit denen er gestern unterwegs war, lachende Smileys aus Gips für die vernünftigen und weinende Zwiebeln für die zu schnellen Autofahrer. Und von der Nachterstedter Schule soll es heute ebenfalls lachende und weinende Gesichter geben.

Jens Reher - seines Zeichens Lkw-Fahrer und mit vorbildlicher Geschwindigkeit unterwegs - , freute sich jedenfalls. Klaus-Ulrich Schnita hatte dessen blauen Laster gestern direkt an der Bushaltestelle, die an der Hoymer Ortsdurchfahrt liegt, an den Rand gewunken.

Spielerische Vorbereitung

Auch die anderen Fahrer - darunter Traktoristen, Bauhof-Mitarbeiter, Großväter oder sogar der Ortsbürgermeister mit seinem Fahrrad - waren mit weit weniger als den 50 erlaubten Kilometern pro Stunde unterwegs. „Vorbildliche Autofahrer machen das, wenn sie Kinder sehen“, nickt Klassenlehrerin Doreen Stiebritz, die mit ihren elf Kindern und der pädagogischen Mitarbeiterin Cornelia Schwarz diesen Tag bestens vorbereitet hatte. Mit Basteln und einem Rollenspiel, damit die Kinder wissen, was sie bei der Aktion zu sagen haben.

In Hoym war die jedenfalls ein voller Erfolg. Alle von Schnita gemessenen Fahrer waren mit der erlaubten Geschwindigkeit unterwegs. Eine weinende Zwiebel gab es allerdings trotzdem dazu. Und das ausgerechnet an den Opa einer der Zweitklässlerinnen, die an der Aktion beteiligt war. Ihr Großvater hatte nämlich Lichtzeichen gegeben und die Papiere vergessen. Konsequenzen hatte das für ihn an diesem Tag aber nicht. „Das hier ist keine Blitzeraktion, sondern eine Präventionsmaßnahme“, begründete der Polizist das, verwarnte den Sünder aber mündlich. Und erklärte schmunzelnd: „Dafür müssen Sie Ihrer Enkelin heute etwas in die Sparbüchse stecken.“ (mz)

Dafür bekam der Fahrer einen lachenden Smiley und eine Zuckertüte mit guten Ratschlägen.
Dafür bekam der Fahrer einen lachenden Smiley und eine Zuckertüte mit guten Ratschlägen.
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Auch Bauhof-Mitarbeiter Andreas Herrmann hat alles richtig gemacht. Gemessen wurden bei ihm 38 Kilometer pro Stunde. „Man fährt hier ja langsamer, weil hier eine Bushaltestelle ist“, erklärt er.
Auch Bauhof-Mitarbeiter Andreas Herrmann hat alles richtig gemacht. Gemessen wurden bei ihm 38 Kilometer pro Stunde. „Man fährt hier ja langsamer, weil hier eine Bushaltestelle ist“, erklärt er.
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