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Wort-Scharmützel in altem Gemäuer

Von Peter Rosenhahn 25.02.2007, 19:57

Aschersleben/MZ. - Das fiel dem Prinzenpaar des Ascherslebener Carnevals-Clubs (ACC) "Union", Dirk III. und Brita I., assistiert vom Kinderprinzenpaar Nick I. / Melina I., zwar schwer, doch wussten sich die Tollitäten hierbei mit ihrem zahlreich versammelten Anhang innigst verbunden. Getreu dem Motto "Geteiltes Leid ist halbes Leid."

Wenn's im Kellergewölbe auf dem Markt auch nicht nach Leid aussah. Aber wer schaut schon in so eine Narrenseele? Zu solcher Stund'? Da hätte selbst Sigmund Freud bei so viel Leid Probleme. Nicht umsonst ist ja gerade in der Kunst die Dialektik zwischen Komik und Tragik gang und gäbe. Und Künstler, das sind unsere Karnevalisten allemal.

Anders dagegen Oberbürgermeister Michelmann, der Triumphator dieses Abends. Fast schien er noch einige Zoll größer, Gang und Gestik souveräner als ohnehin und im Wort klang es zuweilen metallen. Doch aus dem einst ungeschliffenen Diamanten ist mittlerweile ein vollendeter Politiker, ein Schöngeist, ein Diplomat geworden, der seine Rückkehr ins so lange entbehrte Amt, die Genugtuung geschickt zu maskieren wusste. Wenngleich: Einige Seitenhiebe er sich dennoch, allerdings fein formuliert, nicht verkneifen konnte.

So, als er die Unioner "doofe Nüsse", "hüpfende Dohlen" und anderes nannte, die nun - endlich - wieder abdankten. "Zum Glück nur ganze 110 Tage und sieben Stunden währte diesmal eure Schreckensherrschaft", bilanzierte Michelmann und holte noch zu manch anderem aus.

Der ACC jedoch, mit seiner Präsidentin Renate Hohmann an der Speerspitze, erhob Widerspruch und schrieb unter anderem auch die Erringung der Handball-Weltmeisterschaft während seiner Amtszeit ins ACC-Erfolgsbuch.

Streit auch um die am Rathaus geklauten Fallrohre. Die ersten seien noch unter Michelmanns Herrschaft abhanden gekommen. Die nächsten dann unter Dirk III. Wie aber das? Denn der ist ja im Hauptberuf - hört, hört, - Ordnungshüter! Als solcher gab er nun Michelmann Hinweise, wie künftig zu verfahren wäre, um Schaden fernzuhalten.

Zum Schluss waren alle wieder ein Ei und ein Kuchen und gaben kund, sich schon auf die nächste Session zu freuen. Dann, wohlbemerkt, die 40. des hiesigen Vereins. Und da wird natürlich erst recht wieder alles gut - Anfang, Mittelstück, Rosenmontag und Aschermittwoch.