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Winterdienst Winterdienst im Raum Aschersleben: Im Notfall sind 42 Leute in Aschersleben und den Ortsteilen im Einsatz

Von Kerstin Beier 08.11.2017, 06:55
Dieses Räumfahrzeug für den Winterdienst gehört dem Kreis­wirt­schafts­be­trieb Des Salzlandkreises
Dieses Räumfahrzeug für den Winterdienst gehört dem Kreis­wirt­schafts­be­trieb Des Salzlandkreises Archiv/Gehrmann

Aschersleben - In den Bauhöfen und beim Kreiswirtschaftsbetrieb stellt man sich allmählich auf den Winterdienst ein: Silos und Lager sind gefüllt mit Streusalz, Sand und Splitt, die Fahrzeuge warten auf ihre Umrüstung. „Wenn es drauf ankommt, ist das schnell gemacht“, sagt Maik Nielebock, Bereichsleiter für die Straßenunterhaltung beim Bauwirtschaftshof in Aschersleben. Momentan haben die Mitarbeiter hier und im Seeland aber noch mit dem Laub zu kämpfen. Auch die jüngsten Sturmschäden sind noch nicht restlos beseitigt. „Wir haben damit noch straff zu tun“, so der Ascherslebener Bauhof-Chef André Könnecke, „beobachten aber die Wetterlage und können rechtzeitig reagieren.“

Aschersleben:

Beim Bauwirtschaftshof stehen zwei Großfahrzeuge, zwei Multicar, sieben Traktoren und fünf Transporter zu Verfügung. Letztere werden von den Mitarbeitern genutzt, die für das Streuen und Abstumpfen von Treppen, Überwegen, Haltestellen und Gehwegen zuständig sind. Die Bereitschaft teilen sich vier Mitarbeiter, die wochenweise wechseln und je nach Wetterlage entscheiden müssen, wie die vorhandenen Mittel eingesetzt werden.

Bei einem Großeinsatz sind 33 Leute in der Kernstadt und neun in den Ortsteilen unterwegs. „Große Einsätze, wo wir mit Mann und Maus raus müssen, kommen aber nicht so häufig vor.“ Im Durchschnitt der letzten Jahre waren es zwischen acht und 14, schätzt Könnecke.

Auf der Herrenbreite ist es häufig sehr glatt

Oft seien es markante Stellen wie die Herrenbreite, wo die Mitarbeiter häufiger ran müssen. „Dort ist es glatter als anderswo“, ergänzt Nielebock. Der Mühlberg in Westdorf sei ein guter Indikator. „Wenn es dort glatt ist, dann an anderen Stellen auch.“

In den zwei Silos, in die jeweils 25 Tonnen passen, wartet das Salz auf seinen Einsatz. Dazu kommt Streugut, das in Big Bags gelagert wird. Verwendet werde Feuchtsalz. Das heißt, das Salz wird mit einer Salzlauge angefeuchtet und erst dann auf die Straße gebracht. Feuchtsalz kann sparsamer eingesetzt werden, weil es den Tauprozess schneller einleitet. Das spart Kosten und ist besser für die Umwelt.

Rund 100 Tonnen Salz werden in einem durchschnittlichen Winter benötigt. Auf öffentlichen Wegen, Plätzen und an Bushaltestellen kommen vor allem Sand und Splitt zum Einsatz. 35 Behälter mit Streugut sind in der gesamten Stadt verteilt. So müssen die Fahrzeuge nicht erst ins Depot zurück, sondern können effektiv nachladen. Die großen Fahrzeuge legen auf kommunalen Straßen allein in der Kernstadt rund 80 Kilometer pro Tour zurück. „Wir hoffen auf Frost und Schnee erst ab Dezember“, sagt Könnecke.

Stadt Seeland verfügt über sieben Fahrzeuge

Für die Seeland-Orte Gatersleben, Hoym, Nachterstedt, Frose, Schadeleben und Friedrichsaue gilt die Winterbereitschaft schon jetzt. Doch auch hier können die Fahrzeuge nur kurzfristig umgerüstet werden. Sieben Autos unterschiedlicher Größe stehen zur Verfügung, Schwerpunkte beim Winterdienst sind Kindertagesstätten, Schulen, Bushaltestellen und öffentliche Wege. „Wir gehen nach einer festgelegten Prioritätenliste vor“, sagt Bauhof-Chef Rainer Gürth.

Salzlandkreis kümmert sich um 364 Kilometer Kreisstraßen

Der Landkreis sichert den Winterdienst auf 74 Kreisstraßen ab. Neun Winterdienstfahrzeuge sind es laut dem Chef des Kreiswirtschaftsbetriebes Ralf Felgenträger, die 364 Kilometer Straße in einem befahrbaren Zustand halten. In dieser Woche werden die erarbeiteten Bereitschafts- und Tourenpläne mit den 17 Mitarbeitern der Straßenmeisterei besprochen. Im Fall der Fälle kommen weitere sieben Mitarbeiter aus dem Entsorgungsbereich hinzu, um zu unterstützen.

Die Lager seien auch beim Landkreis gut gefüllt. An drei Standorten stehen je 50 Tonnen Streusalz in Silos und zusätzlich 300 Tonnen in Big Bags bereit. „Unsere Devise beim Streuen heißt aber: Nicht so viel wie möglich, sondern so viel wie nötig“, sagt Ralf Felgenträger und bittet die Autofahrer schon jetzt um Verständnis dafür, dass der Winterdienst nicht überall zur gleichen Zeit sein kann.

Vorrang haben Hauptverkehrsstraßen und die Strecken, die von Bussen befahren werden. Jeder Mitarbeiter, der im Winterdienst eingesetzt ist, fährt im Durchschnitt 150 Kilometer pro Schicht. (mz)

Noch steht nicht Schnee, sondern Laub im Vordergrund.
Noch steht nicht Schnee, sondern Laub im Vordergrund.
Lucia Grün