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Wind und Wolken sorgen mehrfach für Zwangspausen

Von Thorsten Köhler 08.07.2007, 15:10

Cochstedt/MZ. - "Fallschirmspringen ist nun mal ein Outdoor-Sport. Da muss man mit solchen Situationen rechnen", nimmt Christian Brinkmann die Situation recht gelassen. Der Koblenzer nimmt Sprünge mit der Kamera auf. In Cochstedt sprang er elfmal. Insgesamt bringt es der 26-Jährige auf über 450 Sprünge. Die Zeit zwischen den Einsätzen nutzt er, um für sein Lehramt-Studium zu pauken. Für ihn sollte es, wie für die anderen Springer auch, erst am Abend weitergehen.

Am Sonnabendvormittag wurden noch Tandemsprünge durchgeführt. Doch auch diese wurden abgebrochen. Der Wind war zu stark. "Auf dem Boden mussten uns nach der Landung noch zwei Helfer festhalten, sonst wären wir noch zig Meter über den Boden geschlittert. Es war richtig, nicht weiterzuspringen", so die Meinung eines erfahrenen Tandemmasters.

Besser lief es am Donnerstag zuvor. Neunmal hob die AN 72 ab. Mit dabei war an diesem Tag auch Norbert Müller. Er war extra aus Stendal nach Cochstedt gekommen, um einen Tandemsprung zu absolvieren. "Den habe ich von meiner Familie zum Geburtstag bekommen", erklärte der 45-Jährige. Er war bereits im Vorjahr in Cochstedt und fasziniert von den Tandemsprüngen. "Ich hatte mich aber noch nicht getraut", gab er zu. Doch diesmal gab es für ihn kein Zurück mehr. "Es war ein phantastisches Gefühl, sich praktisch schwerelos in der Luft zu bewegen. Und die Angst war wie weggeblasen", schwärmte er nach dem Sprung. Auch konnte er sich einen kleinen Seitenhieb zum Flugplatz Cochstedt nicht verkneifen: "Ich verstehe nicht, warum hier kein regelmäßiger Flugverkehr möglich ist?"

Der Freitag war dann wohl der schwärzeste Tag der Fallschirmsportveranstaltung. Zunächst spielte das Wetter wieder nicht mit. Dann fiel kurz nach dem Mittag auch noch die AN 72 Boogie aus - Getriebeschaden. Doch es gelang den rührigen Veranstaltern, zwei Skyvans aus Österreich zu organisieren. Am Abend konnte dann aus diesen Maschinen gesprungen werden.

Allerdings waren damit auch die geplanten Rekordversuche hinfällig. Denn in jedes Flugzeug passen maximal 25 Leute, so dass die Groß-Flugformation von 70 "Birdmännern" nicht möglich ist. Auch der Versuch für das Guinness-Buch der Rekorde mit den meisten Tandemsprüngen in 24 Stunden fiel ins Wasser.

Trotzdem hat die Veranstaltung nicht nur viele Fallschirmspringer aus aller Welt nach Cochstedt gezogen, sondern auch viele Zuschauer. Sie konnten nicht nur Tandemsprünge absolvieren. Der Veranstalter bot auch Rundflüge an. Gut besucht waren auch die "After Skydiving"-Partys am Freitag- und Sonnabendabend.