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Welttag des Buches  Welttag des Buches : Das unbekannte Land "Buchladen"

Von Detlef Anders 19.04.2018, 10:55
Franziska Wieshammer macht den Schülern Lust auf Lesen.
Franziska Wieshammer macht den Schülern Lust auf Lesen. Frank Gehrmann

Aschersleben - Vormittags ist es in der Ascherslebener Buchhandlung am Markt meist nicht so voll wie derzeit. Ganze Schulklassen bestaunen dort die gefüllten Regale.

Seit mehr als zehn Jahren beteiligt sich die Buchhandlung an dem von der Stiftung Lesen geförderten Projekt zum „Welttag des Buches“ am 23. April, dem Geburtstag von Shakespeare.

„450 Schüler der vierten und fünften Klassen haben sich in diesem Jahr angemeldet“, sagt Corinne Krüger, Mitarbeiterin der Buchhandlung.

Bis Mai reichen die Termine. Die Kinder sollen erfahren, wie es in einer Buchhandlung aussieht, und zum Lesen animiert werden.

Auch Kinder wiedererkannt

Als die Klasse 5b der Burgschule im Rahmen ihres „Tages des Buches“ in die Buchhandlung kamen, freuten sich die Mitarbeiterinnen.

Einige Kinder wurden zwar wiedererkannt, doch als Franziska Wieshammer, die Auszubildende im Geschäft, die Kinder fragten, wer noch nie in einem Buchladen war, gingen fünf Jungen-Hände hoch.

Ist das Lesen von Büchern aus der Mode gekommen?

Zumindest beim Quiz, als Franziska Wieshammer Zitate aus bekannten Büchern vorlas, erkannten die Burgschüler „Der Herr der Ringe“, „Harry Potter und der Stein der Weisen“ und „Drachenzähmen leicht gemacht“ sofort.

Dennoch gab es Schüler, die desinteressiert waren. Sarah bekannte „ich hasse lesen“ , ein anderer fragte, „was soll ich mit Büchern, wenn es im Fernsehen läuft“.

Die Mehrheit zeigt aber Interesse

Doch die Mehrheit sah sich interessiert um. „Ich will wissen, wie man Mini-Schweine hält“, erklärte ein Junge mit einem Tierbuch. Ein syrischer Junge interessierte sich für ein Vogel-Buch weil Vögel gerade im Unterricht Thema sind.

„Die syrischen Kinder wollen unbedingt Wissen aufnehmen“, hat Klassenlehrer Norman Köhne einen ausgeprägten Fleiß erkannt.

Vor dem Besuch in der Buchhandlung stellte jeder Schüler vor der Klasse sein Lieblingsbuch vor.

Das Spektrum reichte vom Comic, über eine Reportage über Autos bis zu typischen Kinderbüchern wie „Gregs Tagebuch“, berichtete der Lehrer. „Das hat allen Spaß gemacht.“

Ein Buch als Geschenk

Und auch wenn manch ein Junge zunächst „anti“ war, weil er Lesen nicht mag. Beim Rundgang durch den Buchladen, in dem auch ein Aquarium und Terrarium zum Blickfang wurden, tauten alle auf. Als Lohn gab es am Ende für alle Schüler das Buch „Ich schenk dir eine Geschichte“.

Das kam an. „Darf ich gleich lesen“, fragte Leon-Alexander neugierig bittend bei Norman Köhne an. (mz)