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Löwe, Tiger, Erdmännchen Was Besucher bei der Schaufütterung im Zoo Aschersleben erlebt haben

Erwachsene und Kinder hatten die Möglichkeit, ihre Lieblingstiere hautnah zu erleben.

Von Anja Riske 13.10.2021, 14:00
Löwe Sambesi machte deutlich:  „Haltet Abstand, das ist meine Beute!“
Löwe Sambesi machte deutlich: „Haltet Abstand, das ist meine Beute!“ Foto: Gehrmann

Aschersleben/MZ - Majestätische Tiger, einen weißen Löwen und putzige Erdmännchen beim Fressen beobachten. Das ist keine alltägliche Erfahrung. Aber bei einer Schaufütterung im Zoo Aschersleben war dies jetzt möglich.

Den Anfang machten die Karakale, eine Raubkatzenart, die in freier Wildbahn in Afrika sowie Teilen Asiens und der Arabischen Halbinsel vorkommt. Aus dem Stand können die Tiere bis zu drei Meter in die Höhe springen.

Einen kleinen Einblick in ihre Fähigkeiten erhielten die Besucher bei der Schaufütterung. Für die Pinselohren wurden Hühner an einem Seil über Baumstämme gehängt. Um die Leckerbissen zu erreichen, mussten die Karakale sie im Sprung schnappen.

„Viele Leute waren überrascht, da sie die Karakale sonst nur im Ruhezustand erleben“, schildert Zooleiter Alexander Beck. Wenig später stand die Fütterung von Amurleopard Zivon auf dem Programm, der für sein Mittagessen auch ordentlich arbeiten musste. Sein Fleisch wurde nämlich ebenfalls hochgebunden.

Fleisch für den Amurleoparden, Eisbomben für die Sibirischen Tiger

Die Sibirischen Tiger durften sich an diesem Tag sogar zweimal über Köstlichkeiten freuen. Bei ihrer ersten Mahlzeit ging es allerdings vor allem um die Beschäftigung der Raubkatzen. Auf ihrem Speiseplan standen nämlich Eisbomben.

Nein, nicht die großen Torten. In einem Eisblock wurden verschiedene Leckereien eingefroren und das Ganze den Tieren in ihrem Teich vorgesetzt. Um an das Futter zu kommen, mussten die Tiger die Eisbomben aus dem Wasser bekommen.

Eine echte Herausforderung, weil das Eis ihnen ständig durch die Krallen rutscht, erklärt Alexander Beck. Und dann war auch noch Geduld gefragt, denn einmal an Land geholt, mussten die Raubkatzen am Eis schlecken und warten, bis es geschmolzen war.

Am Nachmittag folgte schließlich noch ihre ganz „normale“ Fütterung. Der Sibirische Tiger gilt als größte Raubkatzenart der Welt, ist allerdings extrem bedroht. Gerade mal 500 Exemplare gebe es derzeit in freier Wildbahn, so Zooleiter Beck. Die Anzahl der in Zoos lebenden Tiere sei inzwischen sogar höher. Daher sind die Sibirischen Tiger – wie auch der Amurleopard – Teil des Europäischen Zuchterhaltungsprogramms.

Löwe Sambesi bot den Besuchern im Zoo Aschersleben eine ordentliche Show

Über eine ordentliche Portion Fleisch durfte sich auch der weiße Löwe Sambesi freuen, der den Zuschauern eine ordentliche Show bot: Er habe sein Fleisch direkt an der Scheibe verzehrt, berichtet Alexander Beck. „Und er hat deutlich signalisiert: Haltet Abstand, das ist meine Beute“, sagt Beck.

Übrigens: Das cremefarbene Fell des Löwen ist typisch für eine Unterart, die sonst im südafrikanischen Kruger-Nationalpark lebt. Zum Schluss durften sich die Erdmännchen über Mehlwürmer und die Besucher über die Erdmännchen freuen. „Die waren wie immer ein Publikumsliebling“, sagt Alexander Beck über die possierlichen Tiere, die ebenfalls aus dem Süden Afrikas stammen.

Wer zwischendurch noch etwas mehr zu den Fütterungen im Zoo erfahren wollte, wurde am Futtermittelstand fündig. Dort erklärte ein Pfleger die Hintergründe zu den einzelnen Futtermitteln – von Küken und Hühnern, über Lamm und Kaninchen, bis hin zu verschiedenen Organen.

Sogar das Futter konnten Besucher genau unter die Lupe nehmen.
Sogar das Futter konnten Besucher genau unter die Lupe nehmen.
Foto: Frank Gehrmann

Bei einer Art Memory konnten Kinder testen, wie gut sie die jeweiligen Futtermittel erkennen. Und die Kleinen haben sich sehr interessiert gezeigt, berichtet Alexander Beck. „Sie waren nicht kontaktscheu.“ Trotz des, auf den ersten Blick, nicht typisch kindlichen Themas.

Eigentlich hätte am vergangenen Wochenende das jährliche Tigerfest stattfinden sollen. Unter den derzeit geltenden Bestimmungen hätte es der 3G-Regel unterliegen müssen, wodurch zusätzliches Personal zur Einlasskontrolle nötig gewesen wäre, erklärt Zooleiter Beck.

Daher hatte man beschlossen, auf Hüpfburg, Live-Musik und einen Clown zu verzichten und stattdessen einen Aktionstag mit Schaufütterungen zu veranstalten. Aber auch darauf sei die Resonanz sehr positiv gewesen, so Beck. „Für alle Beteiligten war es ein schöner Tag.“