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Warten auf Bekenntnisse

Von Thorsten Köhler 23.03.2007, 16:22

Cochstedt/MZ. - Auf der anderen Seite wurde während einer Problemdiskussion im Terminal, zu der die Stadt Hecklingen Kommunalpolitiker der Region eingeladen hatte, deutlich, dass ohne Unterstützung und klare Bekenntnisse aus der Politik Cochstedt kaum eine Zukunft haben dürfte.

Dabei stehen die Chancen nach Informationen von Klaus-Dieter Theise, den Flugverkehr aufnehmen zu können, nicht schlecht. Derzeit werde mit einer Fluggesellschaft verhandelt, die vorerst einmal in der Woche von Cochstedt Flüge nach Südeuropa anbieten wolle. "In den nächsten Wochen werden wir Ross und Reiter nennen", stellte Theise in Aussicht.

Es gibt auch noch andere Interessenten, doch die machen eine Ansiedlung von der Flugsicherungszone D abhängig. Doch die liegt noch nicht vor. Der Antrag ist im November 2005 beim Landesverwaltungsamt eingereicht worden und bis heute ist noch kein Bescheid erfolgt. In diesem Zusammenhang wurde auch immer wieder Kritik an den Ministerien, die bestimmte Vorgänge "blockieren" würden, laut. "Ich erwarte von einem Beamen, dass er sagt, wie es geht, und nicht, wie es nicht geht", so der GSA-Geschäftsführer.

"Bei allen Hoffnungen müssen die Chancen real eingeschätzt werden", meinte Landtagsabgeordnete Sabine Dierlich (PDS). Auf ihre Frage, ob es Zuschussbedarf gebe, antwortete Theise, dass dieser bis 2007 am höchsten sei. Durch erwartete Einnahmen werde sich der Zuschuss reduzieren. "Ziel ist eine schwarze Null."

Während der Diskussionsrunde fiel auch immer wieder das Datum 30. Juni 2007. Bis zu diesem Zeitpunkt will sich die Landesregierung positionieren, wie es mit dem Flughafen weitergeht. Dabei könnte neben der günstigsten Variante, der Zuerkennung der Flugzone D, auch eine Schließung drohen. Doch daran wollte am Donnerstagabend niemand einen Gedanken verschwenden. Es herrschte überwiegend Optimismus vor. Es gibt genügend Fakten, die für Cochstedt sprechen. "Ich hoffe, wir haben gute Argumente", so Klaus-Dieter Theise.

Und mit Argumenten soll auch der Magdeburger Stadtrat, der über die Zukunft des Magdeburger Flugplatzes - der Konkurrent von Cochstedt - entscheidet, überzeugt werden. So soll dieser zu einer Info-Veranstaltung nach Cochstedt eingeladen werden. Die Vorstellungen gehen sogar so weit, Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper in den Aufsichtsrat zu wählen. Auch eine weitere Diskussionsrunde wurde ins Auge gefasst. Alles nur mit einem Ziel: dem Flughafen Cochstedt endlich wieder Leben einzuhauchen.