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Um den Verfall zu verhindern Um den Verfall zu verhindern: Spender für Schloss Hohenerxleben gesucht

Von Elisabeth Krafft 29.02.2016, 17:53

Hohenerxleben - Denkmalgeschützt und für sein Kammertheater bekannt: Das Schloss Hohenerxleben ist ein fester Bestandteil des Kulturlandes Sachsen-Anhalt. Das es heute, 811 Jahre nach seiner ersten urkundlichen Erwähnung, nicht zur Ruine verfallen ist, verdankt es vor allem der gemeinnützigen Schloss Theatrum Herberge Hohenerxleben Stiftung.

Seit 1997 ist sie Eigentümerin des Schlosses, das zuvor sechs Jahre leer stand und zusehends verfiel. Die Entscheidung, es zu kaufen und vor dem Verfall zu retten, hätte Vorstandssprecher Heinrich Funke gemeinsam mit Freunden aus dem Bauch heraus getroffen, wie er heute sagt. „Wir hatten das Schloss besichtigt und uns verliebt. Die Frage war nur, trauen wir uns, oder nicht.“ Und sie trauten sich. Fast 20 Jahre dauern die Baumaßnahmen am Schloss nun schon an. Schritt für Schritt wird das denkmalgeschützte Bauwerk seither erneuert. Finanziert werden die Arbeiten durch Spenden, aber auch durch das Ensemble Theatrum, das seine feste Spielstätte im Schloss Hohenerxleben hat. Seit mittlerweile zehn Jahren ist das freie Ensemble maßgeblich am Wiederaufbau des Gebäudes beteiligt. Denn die professionellen Künstler spielen unentgeltlich und stellen ihre Einnahmen einzig und allein diesem Zweck zur Verfügung. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie sich hingegen mit Gastspielen in ganz Deutschland.

Aus Sicherhetsgründen geschlossen

Seit November letzten Jahres läuft nun die nächste Baumaßnahme: Die Dachsanierung der Westseite des Westflügels, der direkt über dem Weißen Saal des Schlosses gelegen ist. Doch bei eben dieser Sanierungsarbeit wartete nun eine böse Überraschung, denn die Balkenköpfe und Abschlussbalken waren weitaus stärker beschädigt, als erwartet. Die Verwitterung ist dramatischer fortgeschritten, als man es für möglich gehalten hätte. Und so musste der Saal, in dem sonst das Ensemble Theatrum auftritt, aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Eine Katastrophe - besonders wegen der bevorstehenden Feiertage und bereits ausverkaufter Veranstaltungen. Anstatt der erwarteten Baukosten von 80.000 Euro, sollte die Dachsanierung nun 105.000 Euro kosten, der Schock saß tief.

Doch anstatt lange zu zögern, beschließen Heinrich Funke und seine Kollegen, einen Spendenaufruf zu starten und um finanzielle Unterstützung für die fachgerechte Durchführung der Baumaßnahmen zu bitten. Mit Erfolg. Seit Dezember konnte sich die Stiftung bereits über 18.000 Euro freuen. Noch sei zwar Luft nach oben, sagt Funke, die positive Resonanz und Hilfsbereitschaft sei jedoch überwältigend. Etwa vier bis sechs Wochen sollen die Bauarbeiten am Westdach des Schlosses noch andauern, die von der Tischlerei Rücker in Winningen übernommen wurden. Und noch gilt es. die fehlenden 7.000 Euro Spendengelder zu sammeln, um alle anfallenden Kosten decken zu können.

Zahlreiche Spender

„Als wir uns damals dazu entschieden haben, das Schloss zu kaufen und wieder aufzubauen, waren viele Menschen der Meinung, wir würden es nicht schaffen“, erinnert sich Funke. Dank des Engagements des Ensemble Theatrum und der Zuwendungen zahlreicher Spender konnten bisher jedoch alle anfallenden Kosten gedeckt werden. Und so hofft er auch im Zuge dieser Baumaßnahme wieder einmal darauf, alle Skeptiker eines Besseren belehren zu können. (mz)

Spenden können Sie an das Konto der Schlossstiftung richten: IBAN: DE28 800 555 00 302 190 0002, BIC: NOLADE 21 SES, Salzsparkasse.