Thalenser Rockbands: Thalenser Rockbands: Zurück aus dem Probenraum

Thale/MZ. - Die Nachricht war kurz: Holzwurm - "Remains". Was da zunächst etwas kryptisch in der Ankündigung der fünften Quedlinburger Kneipennacht "Nightfire" klingt, ist für die lokale Musikszene eine Überraschung - die einst bekannteste Thalenser Lyrik-Rock-Formation hat sich nach über drei Jahren Bühnenabstinenz zurück gemeldet. "Wir fangen wieder ganz klein an", bestätigt Gitarrist Sebastian Borchmann die Pläne.

Im Probenraum herrscht nervöse Aufbruchstimmung: Thomas Borchmann, Kopf und Sänger der Band, hat Spickzettel vorbereitet - mit Hinweisen, wer was an welcher Stelle der neuen Stücke zu tun oder zu lassen hat. Es geht ernst zu. Und beflissen. Statt Bier, wie noch vor Jahren, Eistee oder Wasser. Nur eine Raucherpause gönnt der Sänger sich und den Mitstreitern: Es ist neben ihm und seinem Bruder Sebastian bei Hanno Spendrin (Gitarre), Michael "Horst" Wenzel (Bass) und Andy Guth (Schlagzeug) geblieben. "Nach einem Keyboarder suchen wir noch immer", meint Sebastian mit einem wehmütigen Lächeln.

Die Band hat sich, drei Jahre nachdem sie beinahe zerbrochen wäre, selbst diszipliniert: Zwei Proben die Woche, dass ist zwar genauso viel, wie vor sechs Jahren, als der erste Longplayer "Triumph de la morte" in Eigenproduktion erschien, doch die Rahmenbedingungen sind nicht mehr die selben: Inzwischen hat das Gros der Band die 30 weit überschritten und eine Familie. Gebunden sind sie alle - an Partner oder Jobs. "Das ist richtig schwierig", gesteht Thomas

Borchmann, "der eine kann erst später, der nächste muss eher weg, wegen der Nachtschicht."

Und dazwischen? Machen sie musikalisch an jenem Punkt weiter, an dem sie mit der Single "New Mexico / Santa Fe" 1999 aufhörten: Melodiöser Gitarrenrock, lyrisch und melancholisch, mit einem Schuss (Selbst)Ironie.

Zu hören kommenden Sonnabend, ab 21 Uhr im "Holzwurm" in der Quedlinburger Kaplanei.