Street-Food-Festival Street-Food-Festival in Aschersleben: Burger Rote Kartoffeln und Heuschrecken

Aschersleben - Christian Kohl greift nach einem Brötchen mit Sesam. Ein „original Burger-Bun“, wie er sagt, während er es ruckzuck in einen „Jack Stacys Mafia Burger“ verwandelt: Rindfleisch, Büffelmozzarella, Salatgurke, Rispentomate, Rucola, dazu Balsamico und rote Zwiebel, „frisch geschnitten“ - fertig. „Typisch amerikanisches, ehrliches Streetfood“, nennt er den Gaumenschmaus.
Amerikanische Burger, Steaks aus Neuseeland, ungarische Langos oder Spezialitäten aus Afrika - beim Street-Food-Festival in Quedlinburg ließ es sich vor kurzem um die Welt reisen. Gleich mit drei Trucks dabei war Kohl, dem die Region nicht fremd ist: „Ich bin in Wippra geboren und in Gerbstedt zur Schule gegangen.“ Ab Freitag macht er Halt in Aschersleben, wo beim Street-Food-Festival drei Tage geschlemmt werden kann.
Drei Tage schlemmen beim Street-Food-Festival in Aschersleben
Gastronomie, sagt der 37-Jährige, habe ihn schon immer interessiert. Das sei ihm wohl auch ein bisschen in die Wiege gelegt worden: Seine Großeltern hätten eine Gaststätte gehabt. „Aber ich habe meinen eigenen Weg eingeschlagen.“ Nachdem seine Eltern berufsbedingt nach Bayern gezogen seien, habe er dort schon als Schüler in Gaststätten geholfen. „Seitdem hat mich das nicht mehr losgelassen.“
Zunächst absolvierte er zwar eine Ausbildung als Fahrzeuglackierer - „das hilft uns heute bei der Gestaltung der Trucks“ -, sattelte aber im Alter von 19 Jahren endgültig um. Wie er erzählt, habe er unter anderem als Kellner und Barkeeper gearbeitet und schließlich ein eigenes Restaurant in Unterfranken eröffnet. „Es war ein Steakhaus, in dem wir internationale Küche angeboten haben“, erklärt Kohl, der, wie er sagt, auch in Aschersleben zwei Köche in seinem Team hat.
„Ich habe das Essen aus dem Restaurant zum Teil auch in Trucks verkauft. Das kam so gut an, dass wir dabei geblieben sind, uns mehr Trucks besorgt und das Restaurant verkauft haben.“
Speisen aus „authentische Fahrzeugen“
In Aschersleben ist der 37-Jährige mit dem „Jack’s Tasty“ dabei. Mit dem Fahrzeug, in dem Burger und Hot Dogs zubereitet werden, sei er vor wenigen Tagen noch in München bei der „After Wiesn Night“ gewesen, sagt Kohl und zeigt Fotos von dem schwarzen, speziell designten Truck auf der Party. Er lege Wert darauf, „authentische Fahrzeuge“ zu haben. Wie auch den „Potato Ink“, einen leuchtend gelben amerikanischen Bus, an dem er Kartoffelprodukte anbietet.
„Der hat im April vergangenen Jahres noch Schulkinder in Washington gefahren. Wir haben eine Kartoffelwerkstatt auf den Bus gebracht“, sagt er und erklärt das „Ink“, das englische Wort für „Farbe“: „Wir bringen hier Farbe in die Kartoffeln.“ So gibt es an dem Bus auch „Einhorn-Erdäpfel“, die mit Rote-Beete-Saft eingefärbt werden. „Das schmeckt spannend und sieht super aus.“ Das Angebots-Trio komplettiert eine „Insektenküche“, an der Mehlwürmer und Heuschrecken auf der Speisekarte stehen. „Das ist ein Überbleibsel aus Urlaubsreisen“, erklärt Kohl lachend, der mit seinen Trucks das ganz Jahr über unterwegs ist.
Das Festival findet vom 13. bis 15. Oktober auf der Herrenbreite statt. Geöffnet ist Freitag von 14 bis 22 Uhr, Samstag von 11 bis 22 Uhr, Sonntag von 11 Uhr bis 20 Uhr. (mz)