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Stadtrat Thale Stadtrat Thale: Kollaps wurde abgewendet

Von Detlef Horenburg 21.12.2001, 15:15

Thale/MZ. - "Dass uns dies gelungen ist, ist der konzentrierten Arbeit in der Verwaltung und im Rat zu verdanken", lobte Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) die relativ frühe Verabschiedung des Haushaltspapiers. Im Gegensatz zu anderen großen Kommunen im Landkreis brauche die Stadt Thale nicht über die Schließung des Theaters und anderer kultureller, sozialer Einrichtungen nachzudenken.

Der Haushaltsausgleich sei deshalb bemerkenswert, da "uns ein schroffer Wind aus Magdeburg entgegen blies". Mit dem Haushalt 2002 werde nicht nur der finanzielle Kollaps abgewandt, sondern auch die Grundlagen für die positive Weiterentwicklung von Thale gelegt, ist sich das Stadtoberhaupt zur 2. Lesung des Etats sicher. Im Haushalt ist die Erweiterung des Gewerbegebietes Thale/Nord um 20 Hektar geplant. Weiterhin sollen auf Teilflächen die archäologischen Funde geborgen werden. Die Industriestraße West geht in die Planungsphase. Auch sollen die rechtlichen Voraussetzungen zum Straßenbau auf der ehemaligen Bahntrasse geschaffen werden.

Der Bürgermeister kündigte als weitere Vorhaben im kommenden Jahr an, den Friedenspark und den Klubhauspark zu sanieren. Auch der Teilabriss des Klubhauses soll erfolgen. Weitere Projekte sind: die Sanierung des Steigerweges und die Anbindung der Schönermarkstraße. Angefangen werden soll mit dem Aufbau des neuen Stadtzentrums.

Laut Balcerowski wollen die Wohnungsgesellschaften mit der Sanierung des Wohngebietes "Blankenburger Straße" beginnen. Gelegt werden sollen auch die Grundlagen zur Revitalisierung der Hubertusquelle und die Umnutzung des Hotels "Zehnpfund" (jetziges Rathaus). Die Sanierung des Bahnhofes werde von der Bahn ins Auge gefasst und die Sonderzüge könnten wieder rollen.

"Ich bin überzeugt, dass mit den Vorhaben ein Fundament zur Wiederbelebung der Stadt gelegt wird", erklärte er vor dem Stadtrat. Balcerowski bezeichnete das Jahr 2002 als ein Schlüsseljahr für Thale. "Gelingen uns die genannten Projekte, können wir den Negativtrend umkehren. Gelingen sie uns nicht, befindet sich Thale im freien Fall."

In der Haushaltsdiskussion beklagte für die PDS-Fraktion, Klaus Blumenthal, den Rückgang an Investitionen, geschuldet durch die geringeren Zuweisungen vom Land. Darunter müssen besonders Klein- und Mittelbetriebe leiden. Er bezeichnete den Haushalt als Rumpfhaushalt. "Dort, wo es nichts zum Verteilen gab, gab es auch wenig zum Streiten", stellte er fest. Er lobte, dass die Senkung der Personalkosten im Verwaltungsetat mit sozialverträglichen Maßnahmen gekoppelt werde. Wenn der Bürgermeister diesen Weg weiter beschreitet, so wolle die PDS-Fraktion ihn dabei unterstützen.

Stadtrat Jens Krüger (Bund der Selbstständigen/FDP/Bürgerforum) kritisierte zwei eigenmächtige Veränderungen der Verwaltung im Hauhalt nach der Billigung des Papiers durch den Haupt- und Finanzausschuss.

"Wenn hier stillschweigend etwas verändert wird, dann brauchen wir auch keine Ausschüsse, die darüber beraten", so Krügers Vorwurf. Er plädierte dafür, dass die beiden Positionen 15 000 Euro für das Hauptamt und 4 000 für die öffentliche Ordnung mit einem Sperrvermerk versehen werden und im Finanzausschuss darüber beraten wird. Die Abgeordneten folgten dem Vorschlag.