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Städtischer Wandel von grau und kaputt zu bunt und ganz

Von Kerstin Beier 19.06.2006, 17:47

Aschersleben/MZ. - Die Schau "Denk!mal: Alte Stadt - Neues Leben" schärft den Blick für Leistungen im Städtebaulichen Denkmalschutz. Für Leistungen, die aus grauen, von Verfall bedrohten Innenstädten in den fünf ostdeutschen Ländern innerhalb von fünfzehn Jahren schmucke, lebenswerte Stadtkerne gemacht haben. Manchmal richtet sich das Augenmerk der Autoren dieser Ausstellung auf Einzeldenkmale, manchmal sind es ganze Straßenzüge oder Plätze in größeren und kleineren Gemeinden.

Vertreten ist auch Aschersleben - die Fotos und kurzen Erklärungen lenken die Aufmerksamkeit auf die Wiederherstellung des Marktes und des Stephanikirchhofs, die nach der Wende "ein besonderes Anliegen der Bürger" gewesen sei.

Zur Eröffnung erinnerte Oberbürgermeister Andreas Michelmann (ptl.) daran, dass seit der Wende rund 22 Millionen Euro allein in die Stadtsanierung von Aschersleben geflossen seien. "Die Ausstellung bietet Gelegenheit, kurz innezuhalten und zu schauen, was in fünfzehn Jahren passiert ist", meint er.

Und auch der Architekt und Stadtplaner Michael Bräuer, der die Ausstellung im Auftrag des vormaligen Bundesbauministeriums konzipiert hat, kennt eine menschliche Untugend: "Wie es mal ausgesehen hat, vergisst sich ganz schnell", die Exposition sei darauf angelegt, das Bewusstsein für Geschaffenes zu erhalten. Angesichts der schärfer werdenden Verteilungskämpfe werde dies in Zukunft wichtig sein. Die Tafeln zeigen nicht nur Städte wie Berlin, Dresden oder Potsdam, sondern auch kleine Städte, in denen das bürgerschaftliche Interesse oft besonders groß ist. Aschersleben ist neben Merseburg übrigens die einzige Stadt in Sachsen-Anhalt, in der die Ausstellung zu sehen ist - bis zum 2. Juli noch.