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Seit 55 Jahren am Netz beim Volleyball

Von Peter Rosenhahn 06.04.2007, 15:13

Aschersleben/MZ. - "Recherchen nach gibt es keinen Sportsfreund in unserer Stadt, der in diesem Alter noch aktiv wettkampfmäßig in einer Ballsportart spielt", schrieb Abteilungsleiter Werner Weschta. Zwanzig, gebürtiger Ascherslebener, gelernter Bäcker, später dann Diplomphilosoph und -lehrer, verheiratet und Vater eines Sohnes, war zuvor Fußballer.

1951 waren die Weltfestspiele in Berlin. Hier zeigten Volleyballer verschiedener Länder - allen voran die damalige UdSSR - dieses kampfbetonte und sportästhetische Spiel. Zurückgekehrt, gründeten Dieter Mohr, Otto Bienert und Horst Thiede bei Lok Aschersleben eine Volleyballsparte. Der damals an der Polizeischule in der Schmidtmannstraße tätige Zwanzig war nun von diesem Sport gleichfalls so begeistert, dass er hier Mitinitiator beim Entstehen einer solchen Sportabteilung wurde.

In den 50- und 60er Jahren spielte Zwanzig in den Oberligamannschaften SC Dynamo Berlin und SV Aschersleben, weckte bei Jugendlichen Sympathie für diesen 1895 in Amerika entstandenen Sport und war nach seiner aktiven Laufbahn maßgeblich an dessen Entfaltung als Breitensport im Altkreis Aschersleben beteiligt.

Seit sechs Jahren spielt Hans-Georg Zwanzig in der Oldie-Mannschaft "60 plus..." von Einheit Aschersleben. Das sind vierzehn Männer, alle über 60, die seit vielen Jahren dem Volleyball die Treue halten oder, aus anderen Sportarten kommend, ihre Liebe hierfür entdeckten. Die bedeutendsten ihrer im Jahr ausgetragenen rund 30 Spiele sind die bei der deutschen Oldie-Meisterschaft.

Einen Oldie traf Zwanzig unerwartet auch bei seiner Geburtstagsfeier zum 75. in der Ascherslebener "Astroklause". Es war Gerhard Ramdohr aus der Lutherstadt Eisleben. Die zwei hatten sich bei Spielen des damaligen DDR-Meisters Stahl Eisleben gegen Dynamo Aschersleben gegenübergestanden. Ramdohr war als Mitglied des Ehrenrates des Volleyballverbandes Sachsen-Anhalt (VVSA) e.V. nach Aschersleben gekommen und hatte Hans-Georg Zwanzig mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Was eben auch unterstreicht: 8, 9, 10, 20 - also falsch ist das nicht.