Schwerpunkt Nicht-Schießen
Aschersleben/MZ. - Einen Einblick in den Beruf sowie Informationen zur Bewerbung, zum Auswahlverfahren und zur Ausbildung konnten sie beim vierten Berufsinformationstag der Fachhochschule (FH) Polizei Sachsen-Anhalt in Aschersleben am Sonnabend gewinnen.
"Alle, die hier herkommen, haben bereits eine Vorstellung vom Berufsbild", so Wolfgang Hinze. "Aber manch einer wird feststellen, dass die Latte recht hoch liegt", ging der Polizeihauptkommissar (PHK) auf das Eignungsauswahlverfahren ein. So müsse nach der Bewerbung ein Rechtschreib-, Intelligenzstruktur- und Sporttest sowie die ärztliche Untersuchung, eine Gruppendiskussion und ein Einzelgespräch vor der Auswahlkommission bestanden werden. 25 Ausbildungsplätze gebe es im gehobenen, 20 im mittleren Polizeivollzugsdienst. Im vergangenen Jahr seien rund 1100 Bewerbungen für das Studium und etwa 900 für die Ausbildung eingegangen.
Das Anliegen des Berufsinformationstages bestehe darin, sich zu informieren und auszuprobieren. So auch beim Intelligenzspieltest. "Es ist ein gesundes Mittelmaß", zog Juliane Nachtigall Bilanz beim Korrigieren. "Wenige liegen über 200 Punkte", so die Studentin über den Test, bei dem es insgesamt 260 Punkte zu erreichen gab und Wortspiele sowie mathematische Probleme im Mittelpunkt standen. Seit April ist die Brandenburgerin an der FH. "Die Herausforderung, die Abwechslung und die Arbeit im Team" machen den Beruf für sie attraktiv. Über den Aufgaben des Tests brütete derweil auch Claudia Weber. "Alles konnte ich nicht beantworten", so die Zwölftklässlerin, die aus Memleben (Burgenlandkreis) angereist ist, um sich ein Bild zu machen. Franziska Leithold würde die nächsten Ferien für ein Praktikum nutzen. Obwohl die Schülerin einer 13. Klasse gern Sport treibt, findet sie die Anforderungen teils "ziemlich heftig".
Doch nicht nur in der Turnhalle konnte man sein sportliches Leistungsvermögen überprüfen. Das Kriminalistik-Kabinett öffnete seine Türen. Spurensicherung demonstrierten Studenten am Außentatort. Die Fachgruppen präsentierten sich am Dozenten-Point. Einem Wissens-Check konnten sich Interessierte im PC-Kabinett unterziehen.
In der Raumzellenschießanlage ging es auch um einen Schwerpunkt der Schießausbildung - "das Nicht-Schießen und die rechtlichen Folgen beim Einsatz von Schusswaffen", wie Hinze informierte.
In Vorführungen wurden Fahrzeugkontrollen und Festnahmen - mit und ohne Gegenwehr - nachgestellt. "Hier geht es um die Eigensicherung der Beamten", erklärte der PHK: "Während der Ausbildung lernen sie, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein".
Zufrieden zeigten sich die Organisatoren. "Mit rund 1500 Besuchern haben wir mehr Zuspruch als im vergangenen Jahr - trotz der Einschulungen", so Hinze.