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Schlaglöcher in Kreisstraßen Schlaglöcher in Kreisstraßen: Geld reicht nur für Ausbessern

Von Marion Lange 01.03.2017, 08:45
Löcher in der Fahrbahn nach dem Frost sind keine Seltenheit.
Löcher in der Fahrbahn nach dem Frost sind keine Seltenheit. Gehrmann

Aschersleben - „Die Schlaglöcher sind riesig. Da muss man langsam fahren und furchtbar aufpassen, sonst fährt man sich sein Auto kaputt.“ Steffen Amme, Wilslebens Ortsbürgermeister, spricht von der Kreisstraße 1371, die von Wilsleben nach Neu Königsaue führt. Besonders schlimm sei es kurz vor der Einmündung in Richtung Winningen. Dort gebe es am Fahrbahnrand jede Menge Schlaglöcher.

Doch die Landstraße ist nicht die einzige in der Region, die im Frühjahr Schäden am Fahrbahnrand sowie auch in der Mitte aufweist und Autofahrer nicht selten Slalom fahren lässt. „Wir haben im Landkreis 365 Kilometer Kreisstraße zu betreuen und viel zu wenig Geld, um alle Schäden richtig zu beheben“, erklärt Ralf Felgenträger, Leiter des zuständigen Kreiswirtschaftsbetriebes. Lediglich 300 000 Euro können in diesem Jahr für die Instandhaltung verwendet werden. „Das klingt viel, ist es aber nicht“, weiß Felgenträger aus jahrelanger Erfahrung.

Viele Schäden, wo bereits geflickt wurde

Deshalb werde man die Schäden nicht großflächig reparieren können, sondern nur punktuell. Das heißt, oft können die Löcher nur aufgefüllt werden, statt den Asphalt aufzufräsen und mit einer neuen Deckschicht zu versehen. Und da liegt laut dem Kreisstraßenchef das eigentliche Problem. Denn nicht selten treten die Schäden auf den Straßen genau dort wieder auf, wo schon einmal geflickt wurde.

Grund: An diesen Stellen konnte das Wasser in den Wintermonaten in die Lücken des Asphalts eindringen. „Wenn es dann gefriert, dehnt es sich aus. Die Straßendecke bricht an dieser Stelle meist auf, sobald ein Fahrzeug über die beschädigten Stellen fährt“, erklärt Felgenträger. Das Ergebnis sind Schlaglöcher, die der Kreiswirtschaftsbetrieb in vielen Fällen längst kennt. „Die schlimmsten Stellen sind uns bekannt. Aber wir sind dabei, eine Prioritätenliste zu erstellen, um das Geld effektiv einzusetzen.“

Gatersleben, Frose, Cochstedt, Hoym und Klein Schierstedt auf Liste

Auf jeden Fall stehen auf dieser Liste Straßen in Gatersleben, Frose, Cochstedt, Hoym, Klein Schierstedt, Rathmannsdorf und natürlich auch Wilsleben. Zur Zeit ist der Kreiswirtschaftsbetrieb dabei, die Ausschreibungen vorzubreiten. „Läuft alles nach Plan, dann hoffen wir, dass wir im April - spätestens im Mai, den Auftrag für die Reparaturen auslösen können“, so Felgenträger.

Kontrolliert werden in den kommenden Wochen von Mitarbeitern des Kreiswirtschaftsbetriebes auch noch die Durchlässe und Brücken. Besonders die Brücken will der Kreiswirtschaftsbetrieb unter die Lupe nehmen, deren Durchlässe und Tragfähigkeit bereits eingeschränkt sind. Nach dieser Zustandsbewertung müssen anschließend Gutachten erstellt werden.

Auch Durchlässe und Brücken werden kontrolliert

Für deren Instandhaltung hat der Kreiswirtschaftsbetrieb in diesem Jahr sogar 150.000 Euro zur Verfügung. „Die gab es in diesem Jahr extra“, verrät Felgenträger. Doch auch hier ist es ähnlich wie bei den Straßen: Das Geld reicht nur für kleinere Arbeiten. Zum Beispiel werden Maßnahmen durchgeführt, um die Nässe von außen abzuhalten, die das Bauwerk noch mehr beschädigen würde. „Vermutlich können wir mit diesen Maßnahmen die Bauwerke nicht retten, wohl aber vor einem schnelleren Verfall schützen.“

Die Frostperiode abwarten und erst dann eine „Straßenrunde“ drehen wollen auch die zuständigen Mitarbeiter der Ascherslebener Stadtverwaltung. „Bisher sind uns größere Schwachstellen noch nicht bekannt. Erst nach der Sichtung aller Straßen werden wir sehen, was alles getan werden muss“, erklärt Stadtsprecherin Judith Kadow auf MZ-Anfrage. Bezahlt werden die Instandhaltungsmaßnahmen aus dem städtischen Haushalt. Mit den Arbeiten werden der Bauwirtschaftshof sowie Fremdfirmen beauftragt. (mz)