Salzlandkreis Salzlandkreis: Wohnungesellschaft kämpft gegen 34 Prozent Leerstand
NACHTERSTEDT/MZ. - In der Nachterstedter Concordia-Straße sind die Abrissbagger am Werk. Im Auftrag der VWG Wohnungsgesellschaft mbH "Vorharzer Heimstätte" wird bis Ende Mai ein Wohnblock mit 30 Wohnungen zurückgebaut, dem bis zum Oktober noch ein Wohnblock mit 41 Wohnungen in der Concordia-Straße 7 bis 10 folgen soll. "34 Prozent unserer Wohnungen stehen leer", weiß Ralf Klar, Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft.
Um dem Leerstand und damit verbundenen verschlechterten Wohnumfeldbedingungen zu begegnen, hat sich die Gesellschaft schon vor zwei Jahren dazu entschlossen, Stück für Stück das Wohngebiet zu minimieren. So wurden im Jahr 2008 bereits 40 Wohneinheiten und im Jahr 2009 noch einmal 30 Wohneinheiten abgerissen. Von den ehemals 292 Wohneinheiten werden dann in diesem Jahr nur noch 150 übrig geblieben sein. Doch die Wohnungsgesellschaft ist damit noch nicht am Ende ihrer ehrgeizigen Pläne. "Wir wollen, dass sich die Wohn- und Lebensqualität unserer Mieter noch weiter erhöht", verspricht der Geschäftsführer. Was nichts anderes heißt, als dass bis zum Jahr 2015 noch einmal 36 Wohneinheiten verschwinden werden. Dafür sollen an den bestehenden Wohnblöcken die obersten Etagen abgerissen werden.
Finanziert werden die momentanen Rückbauarbeiten aus der Abrissförderung des Landes Sachsen-Anhalt. Rund 110 000 Euro kostet das Projekt, wobei damit auch die Kosten für das Umzugsmanagement abgesichert sind. Im Zuge der dreieinhalbmonatigen Baumaßnahme haben auch die letzten zwölf Mieter ein neues Zuhause gefunden. Diese Umzüge werden von der "Vorharzer Heimstätte" langfristig vorbereitet. "Es gibt zunächst einmal persönliche Gespräche, in denen das Vorhaben geschildert wird und Lösungen angeboten werden", so Ralf Klar. Den Mietern werden andere Wohnungen angeboten, die dann "vorreserviert" werden. Ist die geplante Abrissmaßnahme durch die Behörden genehmigt und finanziert, werden die Betroffenen informiert und haben noch ausreichend Zeit, ihr neues Domizil zu beziehen. "Wir stoßen in den Gesprächen auf sehr viel Verständnis für unsere Vorhaben und können die Umzüge relativ problemlos bewältigen", weiß der Geschäftsführer. Dabei kommt der Wohnungsgesellschaft entgegen, dass ihre Mieter das gewohnte Umfeld im Prinzip nicht verlassen und alle sozialen Kontakte aufrechterhalten bleiben.