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Projekt an Berufsbildenden Schulen des Landkreises Projekt an Berufsbildenden Schulen des Landkreises: Aggressiv nicht nur am Steuer

Von Jochen Miche 24.06.2004, 20:08

Aschersleben/MZ. - Solche und ähnliche Situationen aus dem Alltag wurden am Donnerstag an den Berufsbildenden Schulen in Aschersleben in Szenen nachgespielt. Zwar wirkten sie "ziemlich übertrieben", wie Chris Quasthoff meinte. Grundsätzlich aber fand der Ascherslebener Kfz-Mechatroniker-Lehrling das Anti-Aggressions-Training "Bin ich der Größte?" sehr gut. Evelyn Zinke, die es durchführte, ist Anti-Aggressivitäts- und Coolness-Trainerin aus Elbingerode. Sie will mit diesem speziellen Training die Wahrnehmung Jugendlicher für Gefahrensituationen schulen und vernunftorientierte Entscheidungsfindungen anregen.

Zinke gehörte zu den Partnern der Polizei, die am Donnerstag das Projekt "Pit-Stop" veranstaltete. Der Arbeiter-Samariter-Bund führte unter dem Motto "Auch Indianer kennen Schmerz" einen Crashkurs in Erster Hilfe durch. Und die Dekra, vertreten durch ihren Ascherslebener Außenstellenleiter, Frank Moritz, sprach mit jungen Leuten, unter ihnen auch angehende Kfz-Mechaniker, unter dem Aspekt gesetzlicher Grundlagen zum Thema "Tiefer legen!" über Kraftfahrzeug-Tuning.

An "Pit-Stop" nehmen laut Auskunft der Präventionslehrerin an der Schule, Angelica Kade, 130 junge Leute teil. Das Angebot mit acht großen Bereichen war von der Polizeidirektion Halberstadt gekommen. "Pit-Stop", so Initiatorin Christiane Sünnemann - die Polizeioberkommissarin arbeitet in der Jugendprävention - "kommt aus dem Englischen und bedeutet Boxenstopp. Das ,Pit' steht als Abkürzung ,Prävention im Team'." Dieses Projekt, das am Donnerstag im Landkreis Aschersleben-Staßfurt seine Premiere feierte und am Freitag, ebenfalls in der Magdeburger Straße, fortgesetzt werden soll, beinhaltet erstmals Verkehrs- und Kriminalprävention. Polizeihauptkommissar Manfred Kiel von Dezernat Polizeiliche Prävention erklärte: "Wir wollen die 18- bis unter 25-Jährigen für die Probleme im Straßenverkehr sensibilisieren. Denn sie verursachen überdurchschnittlich viele Verkehrsunfälle, und ihr Anteil bei den dabei Getöteten oder schwer Verletzten liegt ebenfalls deutlich höher als der anderer Altersgruppen." Die Kombination gibt es, weil sich dasselbe Bild in der Kriminalstatistik zeigt, die von jungen Leuten zum Beispiel bei Delikten wie Drogen- und Alkoholmissbrauch oder Gewalt im Alltag angeführt wird. So, wie sich jemand von verbalen Beleidigungen herauslocken lässt, reagiert er vielleicht auch aggressiv auf das Fehlverhalten anderer im Straßenverkehr. Auch deshalb passte das kurzweilige Lehrprogramm am Donnerstag gut zusammen.