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Porträt zum Frauentag Porträt zum Frauentag: Die Vielbeschäftigte

Von Kerstin Beier 06.03.2021, 12:56
Mandy Vollmer freut sich über die Blumen, die sie stellvertretend für ihre Kolleginnen entgegennehmen konnte.
Mandy Vollmer freut sich über die Blumen, die sie stellvertretend für ihre Kolleginnen entgegennehmen konnte. Gehrmann

Aschersleben - Einfühlsam und empathisch zu sein, sind Eigenschaften, die Mandy Vollmer besonders wichtig findet in ihrem Beruf. Und natürlich dürfe man kein Problem damit haben, an Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten.

Die 32-Jährige ist  seit 2007 im Altenhilfezentrum St. Antonius in Aschersleben beschäftigt. Dort ging sie als Auszubildende ihre ersten Schritte im Pflegeberuf, dort ist sie nun als Leiterin eines Wohnbereiches, der sich über drei Etagen erstreckt,  quasi die „Mutter des Hauses“, wie Einrichtungsleiterin Beata  Bara lachend  erklärt.

Auch Papierkram muss erledigt werden

Die junge Frau ist in ihrem Bereich zuständig für vieles: ob das Essen schmeckt genauso wie für die korrekte Medikamentengabe und die fachgerechte Pflege, sie hält Kontakt zu den Ärzten und ist in manchen Situationen auch Seelsorgerin für 36 Bewohner und 19 Mitarbeiter.

An  einem Tag in der Woche kämpft   sie in ihrem kleinen Büro mit dem Papierkram und erledigt Administratives. An allen anderen Tagen ist   sie  wie ihre Kolleginnen  in die Pflege eingebunden. Als Praxisanleiterin kümmert sie sich außerdem  um die   Auszubildenden, begleitet sie beim Start in den anspruchsvollen Pflegeberuf.  

Schon frühzeitig gewusst, welcher Beruf es werden soll

Für Mandy Vollmer  war schon in der Schule klar, welchen Beruf sie ergreifen will. Auch ihre Mutter ist in der Pflege tätig, „und daher wusste ich, dass es auch mal schwierig werden kann“, sagt die blonde  Frau mit dem sympathischen Lächeln.   

Ihre Chefin weiß,  dass ihre junge Mitarbeiterin überaus beliebt ist bei den Bewohnern und deren Angehörigen und auch bei den Ärzten wegen ihres Engagements  große Achtung genießt.  Auch Mandy Vollmer freut sich, dass die Bewohner Anteil nehmen  an ihrem eigenen Leben -  nach ihrem vierjährigen Sohn Leon  fragen, ihr ab und zu Gummibärchen für den Kleinen mitgeben oder wie neulich sogar bemerken, wenn sie ein winziges Loch im Pullover  hat.  „Geben Sie mal her, ich mach Ihnen das gleich mal zu.“

„An Mandy finde ich besonders toll, dass sie immer offen ist für Neues“

„An Mandy finde ich besonders toll, dass sie immer offen ist für Neues“, sagt die Chefin und berichtet, dass sie sich zur Fachkraft für außerklinische Beatmung weitergebildet hat und damit noch mehr Verantwortung trägt als ohnehin schon. Und: Sie kämpft auch bei der Heimleitung für die Belange der Bewohner und ihrer Kolleginnen.

„Und das ist auch gut so. Denn es geht ja um die  Bewohner, für die sie mehr Zeit haben wollen. Und  ich brauche Leute, die mitdenken“, sagt Beata Bara.

Manchmal nur Begegnungen im Vorübergehen

Zu Hause findet Mandy Vollmer viel Verständnis, denn auch ihr Mann ist in der Pflege tätig. Wenn die Schichten unterschiedlich liegen, dann begegnen  sich die beiden nur im Vorübergehen. Die kleine Familie lebt in Arnstedt, und mit Kind, Haus, Hund und drei Katzen bleibe neben der Arbeit wenig Zeit für andere Dinge. Aber das ist auch völlig in Ordnung, findet Mandy Vollmer.

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Alles Gute zum Frauentag

In diesem Jahr  können   Veranstaltungen zum Frauentag am 8. März nicht stattfinden. Deshalb wollen die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aschersleben, Katrin Sommer, und die Mitteldeutsche Zeitung  Frauen aus unterschiedlichen Berufsgruppen öffentlich würdigen. Diese Frauen stehen stellvertretend für viele weitere, die jeden Tag große Leistungen für die Allgemeinheit erbringen und ein öffentliches Dankeschön mehr als verdient haben. (mz)