1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Pilot aus Ballenstedt: Pilot aus Ballenstedt: Notlandung und missglückter Start für 71-Jährigen

Pilot aus Ballenstedt Pilot aus Ballenstedt: Notlandung und missglückter Start für 71-Jährigen

Von holger hadinga 06.02.2013, 18:53

gernrode/HOYM/MZ. - Das Ultraleichtflugzeug sieht arg mitgenommen aus. Der Propeller ist abgebrochen, das Vorderrad abgeknickt, aus dem zerstörten Motorblock steigt Rauch auf - und die Maschine steckt auf einem Acker nahe des Gernröder Lethturms mitten im Dreck. Doch der 71-jährige Pilot hatte Mittwochnachmittag zwei Schutzengel.

Der Hobbypilot ist Mitglied im Fliegerclub Hoym und wollte nur eine Runde drehen. Kurz nach 16 Uhr kam er nach eigenen Angaben nach Turbulenzen versehentlich in einer Höhe von rund 600 Metern mit dem Knie gegen einen Schalter und seine "Tina" ging aus. "Ich bin überhaupt nicht in Panik geraten, denn ein Acker ist eine schöne Landefläche. Nach rund 50 Metern kam das Flugzeug zum Stehen", sagte der Ballenstedter der MZ kurz nach seiner Notlandung.

Pilot und Maschine ist bis dahin nichts passiert. Der Rentner ist seit 50 Jahren Hobbyflieger. "Auch da kann so etwas mal passieren", sagte er. Hätte das Flugzeug nicht rechtzeitig anhalten können, wäre es auf die Gernröder Chaussee geraten, auf der zu diesem Zeitpunkt reger Verkehr herrschte. Schnell kamen Mitglieder des Fliegerclubs aus Hoym angefahren, um zu helfen. Sie schoben das Leichtflugzeug auf eine Treckerspur. Immer wieder musste eine Pause gemacht werden, da sich die Räder im Schlamm einbohrten. Autos und sogar ein Reisebus hielten an der Gernröder Chaussee. Gegen 17.15 Uhr stand die gelbe "Tina" zum Start bereit, um wieder zurück nach Hoym zu fliegen. Doch bereits nach wenigen Metern kippte die gelbe "Tina" plötzlich nach vorn und wurde stark beschädigt. Der Ballenstedter konnte zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit die Flugzeug unversehrt verlassen. Und diesmal hatte er noch mehr Glück. "Es gab einen Kurzschluss, das Flugzeug hätte fast gebrannt", stellte ein Helfer fest. Die beschädigte Kleinmaschine wurde nach dem missglückten Start erst einmal auf dem Acker zurückgelassen. "Wir warten ab, bis sich über Nacht Frost bildet, dann können wir die Maschine am Morgen mit einem Anhänger zurück nach Hoym bringen", hieß es vor Ort. Die Höhe des Schadens, der beim Startversuch entstanden ist, steht derweil noch nicht fest.

Das Ultraleichtflugzeug wurde 1996 gebaut und dient zu Schulungen. Der Rentner fliegt es mittlerweile seit sechs Jahren. Er verriet, dass ihm so etwas schon einmal passiert ist. In Hoym hatte er damals getankt. "Im Sprit muss Dreck gewesen sein. Während des Fluges ging der Motor aus und ich musste zur Notlandung ansetzen." Auch dabei war nichts passiert.