Petrus verdirbt die Feierlaune nicht
Aschersleben/MZ. - Nach dem verregneten Start des Park- und Lichterfestes am Freitag hatte Petrus ein Einsehen und verdarb den Ascherslebenern nicht die Freude an einem schönen und abwechslungsreichen Fest, das bis Sonntagabend für jeden Geschmack etwas bereithielt und an dem so viele Akteure mitwirkten, dass es unmöglich ist, alle zu nennen. Das Wetter hielt, und schon am Freitag schlossen sich pünktlich mit Beginn der Lichtillumination des Regionalverbandes der Elektroinnung Aschersleben-Quedlinburg die Himmelsschleusen. Die Lichtkünstler verwandelten die Fassade des Postgebäudes in eine Bühne, indem die Fenster in immer neuen Farben erstrahlten. Eindrucksvoll die rasante und elegante Feuer- und Tanz-Performance der Gruppe "Lux Aeterna", deren Mitglieder kein Problem haben, mit dem Feuer zu spielen und damit das Publikum zu betören.
En Rundgang am Sonnabend beginnt auf der Bühne der Kaufmannsgilde auf dem Holzmarkt, wo die Jungs der Nachwuchsband "Toxic Waste" ihr Publikum längst gefunden haben. Vorbei geht es an den Trödlern, die Waren feilbieten vom Sindermann-Bildnis über Hüte, Sammeltassen, Werkzeug und Krimskrams bis hin zu Sammlerpuppen. Im MZ-Garten werden derweil schon fleißig Luftballons mit Gas gefüllt. 2010 sind es am Ende zwar nicht geworden, die die Gäste auf den Weg schicken, aber 500 bis 600 blaue und weiße Ballons treten am Abend dennoch ihre Reise nach irgendwohin an. Später nutzen viele die Gelegenheit, sich von Porträtzeichner Zamir Yushaev ins Bild setzen zu lassen. Am Sonntag gibt es hier Kaffee und Kuchen, und das Kindernachrichten-Maskottchen verteilt Zuckerwatte an die Kleinen.
An die Kleinen ist auch an der Kinderkreativ-Meile gedacht, Mitarbeiter von Kindereinrichtungen beschäftigen die Kinder mit Basteleien rund um die Themen Garten und Licht. Wer genug vom Basteln hat, der kann Ziegen, Ponys, Degus, Schnecken und eine Mongolische Rennmaus in der Zoo-Ecke besuchen.
Dass die Landesgartenschau 2010 ins Bewusstsein der Ascherslebener gerückt ist, zeigt sich besonders auf der Herrenbreite. Laga-Geschäftsführer Jürgen Herzog erklärt jedem, der es wissen möchte, wie Herrenbreite und Stadtpark im Jahr 2010 aussehen werden, verschiedene Gartenbaubetriebe und Künstler präsentieren Florales und beantworten geduldig jede Fachfrage. Ausbilder Holger Loose und Lehrling Dennis Hüber vom BBRZ Rathmannsdorf gestalten mit Hilfe von Metallbuchstaben und weißen Kieseln das Logo des Laga-Fördervereins nach, und ein paar Schritte weiter präsentiert sich der Kleingartenverband mit fantasievollen Dekorationen. Hier warten auch landwirtschaftliche Oldtimer wie ein liebevoll restaurierter Deutz-Bauernschlepper von 1939 oder ein Hanomag, Baujahr 56.
Die Schausteller haben ihre Buden und Karussells im Nordteil der Herrenbreite aufgestellt, die Waghalsigen, die sich ins "Projekt 1" setzen, ernten von einigen Zaungästen ungläubiges Kopfschütteln. Handwerkermeile, Marktschreier, ein buntes Bühnenprogramm auf dem Stephanikirchhof und auf der Herrenbreite - das Angebot ist zu vielfältig, um überall zu sein.
Am Abend lassen sich viele Gäste von den atemberaubenden Aktionen der "Fliegenden Sachsen" gefangen nehmen. Die hell gekleideten Akrobaten lassen sich von einem Kran 50 Meter in die Höhe ziehen, um dort, effektvoll beleuchtet, gefährliche Salti zu drehen. Natürlich lockt auch die stimmungsvolle Trommlernacht wieder in den Grauen Hof, andere Besucher freuen sich schon auf den Auftritt von Schlagerstar Frank Schöbel, der seine Fans mit einem Medley seiner bekanntesten Hits am Sonntag sofort auf seine Seite zieht.