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Über Feldwege statt auf Radweg? Ortschaftsrat Winningen wünscht sich Radweg entlang der Bundesstraße: Stadt Aschersleben favorisiert Direktverbindung

Von Detlef Anders 24.02.2021, 08:57
Wer mit dem Rad nach Winningen will, der muss derzeit von der Hecklinger Straße aus auf einem Landwirtschaftsweg die Autobahn überqueren.
Wer mit dem Rad nach Winningen will, der muss derzeit von der Hecklinger Straße aus auf einem Landwirtschaftsweg die Autobahn überqueren. F. Gehrmann

Winningen - Kommt ein Ortsverbindender Radweg zwischen Aschersleben und Winningen? „Die Situation der Radwege ist katastrophal. Zum Teil sind auf Radwegen Unfallstellen, die dringend beseitigt werden müssen“, schätzte Winningens Ortsbürgermeister Axel Pich (Wählergemeinschaft Winningen) in der jüngsten Ortschaftsratssitzung ein. Er begrüßte, dass das Thema in der Serie der Mitteldeutschen Zeitung aufgegriffen wurde.

Ihn wurmt allerdings, dass in der Radwegeverkehrsnetzplanung des Landes, zu dem vor ein paar Wochen sowohl ein Winninger Ortschaftsrat als auch die Stadt Aschersleben Stellungnahmen verfasst haben, keine Direktverbindung enthalten ist.

Als Alternative sollen landwirtschaftliche Wege über Hecklingen und Groß Börnecke für die Radfahrt von Aschersleben nach Winningen genutzt werden. „Was für ein Umweg“, stellte Pich nur fest. „Das wäre ein Umweg mit verlängerter Fahrzeit und temporärer Verschmutzung durch landwirtschaftliche Maschinen“, zitierte Pich eine Einschätzung der Stadt.

Stadt favorisiert Direktverbindung zwischen Aschersleben und Winningen

Die Stadt Aschersleben favorisiert daher eine Direktverbindung, weil so Winningen an die Kernstadt angebunden werden könnte, berichtete Pich. „Das begrüße ich sehr“, so der Ortsbürgermeister. Ratsmitglied Walter Preiß erklärte, dass er das Gleiche aus Winninger Sicht an das Land geschrieben habe.

Ein späteres Thema in der jüngsten Ratssitzung war die Erneuerung des R1. Diese würde sich durch die europaweite Ausschreibung bis 2022 verzögern, informierte Walter Preiß.

Zum Thema Radweg an der B180 ergänzte Preiß, dass die Hecklinger Straße in Aschersleben in einem katastrophalen Zustand sei. Es gebe aber ein bundesweites Programm zu straßenbegleitenden Radwegen „Das hatten wir in der Stellungnahme priorisiert“, berichtete Preiß.

Dass im Papier ein straßenbegleitender Radweg nicht nur von Aschersleben nach Winningen, sondern darüber hinaus bis nach Schneidlingen steht, begründete er mit den Förderrichtlinien. Danach sollten es mindestens zehn Kilometer entlang der Bundesstraße sein. Ein Ingenieurbüro erarbeitet das Projekt, weiß er.

Arthur Strudel wies auf ein Problem hin, das gegen den Radweg entlang der B180 sprechen könnte. „Da müsste eine neue Autobahnbrücke hin, wenn der Radweg über die Autobahn führen sollte.“ Die weiterführende Idee wäre daher die Nutzung eines vorhandenen Landwirtschaftsweges, der über die A36 führt. „Die neue Brücke über die Autobahn wird niemals gebaut“, zeigte sich Axel Pich überzeugt.

Die Winninger werden sich überraschen lassen. Aber vielleicht bekommt Aschersleben ja doch irgendwann mal eine unerwartete Finanzrückzahlung, wollte Axel Pich die Hoffnung nicht ganz aufgeben. (mz)