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Notfall-Sanitäter Notfall-Sanitäter beim ASB Aschersleben: Bewerber müssen teamfähig und stressresistent sein

Von Kerstin Beier 01.10.2018, 10:06
Viele Medikamente, viele Behandlungsmuster, viel zu lernen. Philipp Landgrabe (Mitte) und Jan Szyszkowitz (rechts) mit Ausbilder Martin Grube.
Viele Medikamente, viele Behandlungsmuster, viel zu lernen. Philipp Landgrabe (Mitte) und Jan Szyszkowitz (rechts) mit Ausbilder Martin Grube. K. Beier

Aschersleben/Schadeleben - Als Philipp Landgrabe seine Ausbildung zum Notfallsanitäter beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Aschersleben begann, betraten seine Ausbilder Neuland. Bis dahin war das Berufsbild noch relativ neu - ebenso wie die dazugehörige duale Ausbildung.

Aber offenbar haben sie viel richtig gemacht. Denn heute, drei Jahre später, ist der 28-Jährige nach erfolgreich abgelegten Prüfungen vom ASB übernommen worden und kann seine Erfahrungen weitergeben. An den 18-jährigen Jan Szyszkowitz zum Beispiel, der am 1. September seine Lehre begann.

Ausbildung in der Rettungswache in Schadeleben

Dieser hat es sogar noch etwas besser als sein Vorgänger, denn aktuell ist die moderne und großzügige Schadelebener Rettungswache sein Ausbildungsort. Die räumlichen und fachlichen Voraussetzungen sind in dem neuen Gebäude um einiges besser als in der engen Ascherslebener Wache, die auf dem Krankenhausgelände angesiedelt ist.

Nach einer Woche auf der Wache ist für Jan nun erst einmal Schule dran, die theoretische Ausbildung der künftigen Rettungssanitäter erfolgt an der Landesrettungsschule in Halle bzw. Magdeburg, betrieben wird sie von DRK und ASB gemeinsam.

Nach der Wache folgt theoretische Ausbildung

Der erste Eindruck von der Ausbildung und den künftigen Kollegen ist für Jan Szyszkowitz durchweg positiv. „Ich bin freundlich aufgenommen worden und habe mich von Anfang an wohlgefühlt“, sagt er. Wenngleich der Start eine gehörige Umstellung gegenüber der Schule gewesen sei.

Im Sommer hat er sein Abitur am Stephaneum abgelegt. In den Rettungsdienst zu gehen, ist schon lange sein Wunsch, wohl auch, weil er „familiär vorbelastet“ ist. Trotzdem: „Es war ganz schön viel Input auf einmal.“

Philipp Landgrabe kennt das und kann dem Jüngeren nur raten, „lerntechnisch immer am Ball zu bleiben und möglichst viel zu hinterfragen.“ Über einen Mangel an Bewerbern kann sich ASB-Geschäftsführer Thorsten Ducke nicht beklagen. „Es ist ja auch nach wie vor ein sehr schöner Beruf mit viel Verantwortung“, sagt er, wenngleich nicht jeder die Voraussetzungen dafür mitbringe.

Teamfähigkeit und Stressresistenz sind  Grundvoraussetzungen

„Mit dem Helfergen allein kommt man hier nicht weit“, macht er deutlich und spricht von Teamfähigkeit und Stressresistenz als Grundvoraussetzungen. Jeder müsse sich hundertprozentig nicht nur auf sich selbst und das Gelernte verlassen können, sondern auch auf das Team.

Der ASB bildet seit drei Jahren Notfallsanitäter aus, die auch in Notaufnahmen eingesetzt werden könnten. „Es ist eine anspruchsvolle und aufwändige Ausbildung“, schätzt Ducke ein, „und wer das schaffen will, muss sich ganz schön strecken.“

Rettungsdienstchef Daniel Schweigert hat fünf Praxisanleiter an seiner Seite, die sich um die praktische Lehre kümmern. „Wir versuchen, immer ein offenes Ohr für die Azubis zu haben. Wir erklären und zeigen. Viel von der Last jedes einzelnen können wir trotzdem nicht nehmen.“ (mz)