Naturschutz im Salzlandkreis Naturschutz im Salzlandkreis: Achtung Krötenalarm!

Aschersleben - Erwachen Kröten aus der Winterstarre, so haben sie nur eins im Kopf: „Vermehren!“ Und das am besten in ihrer Kinderstube - dem Geburtsgewässer. Einer, der die Kröten im Salzlandkreis auf den Weg zu ihren Partnern und zum Gewässer unterstützt, ist Ulrich Schindelarz. Der Ascherslebener ist täglich seit Anfang März unterwegs und sammelt die Kröten und Frösche ein.
Tägliche Fahrradtour
Diese sind in schützende Eimer gefallen, die entlang der Krötenzäune im Abstand von etwa 10 Metern in die Erde eingebuddelt sind. Etwa 100 Eimer kontrolliert er jeden Morgen. Dafür fährt der Naturmensch jeden Tag 27,8 Kilometer mit dem Fahrrad. Denn nicht nur die Krötenzäune Unter der Alten Burg am Gondelteich in Aschersleben werden von ihm kontrolliert, sondern auch die, die in Frose eingegraben sind. Insgesamt muss er so etwa 1 100 Meter Zaun ablaufen.
Mit einem kleinen Eimer im Fahrradkorb geht er bereits um sechs Uhr in der Früh los. Nicht nur, weil das zur Zeit sein Job von der Ökologischen Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaft (Öseg) ist, sondern auch, weil Ulrich Schindelarz es mag, in der Natur zu arbeiten und diese zu unterstützen.
Auch Ehrenamt
Am Wochenende radelt er ehrenamtlich zu den Kröteneimern. „Andere suchen zu Ostern Eier, ich suche Kröten“, meint er schmunzelnd. Denn auch an Feiertagen kann er diesen Job nicht Job sein lassen. Seit drei Jahren schon geht Schindelarz dieser ungewöhnlichen Beschäftigung nach. Während er die Kröten einsammelt, wird auch kontrolliert, ob noch Laub und Stöcke in den Eimern stecken. Das Laub soll die Kröten vor Austrocknung schützen, an dem Stock können sich Käfer und kleine Säugetiere aus dem Eimer retten. Etwa 50 Kröten hat er in diesem Jahr schon geholfen.
Das Wort Amphibium stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Doppellebende“. Zu den Amphibien zählen Frösche, Kröten, Salamander, Molche und Unken, die sowohl im Wasser als auch am Land heimisch sind. Die meisten der auch als „Lurche“ bezeichneten Amphibien suchen zur Paarung und Eiablage ein Gewässer auf.
Im Gegensatz zur landläufigen Annahme verbringen sie den Rest des Jahres aber an Land. Der Großteil der 21 in Deutschland vorkommenden Arten ist dabei auf feuchte Standorte angewiesen. Amphibien, die als wechselwarme „poikilotherme“ Tiere keine konstante Körpertemperatur haben, fallen, laut der Internetseite wissen.de, in der kalten Jahreszeit in die Winterstarre.
Für den Winter, in dem sie ihre „Betriebstemperatur“ nicht erreichen und sich schon deshalb kaum bewegen können, bleibt den Amphibien deshalb nur der Rückzug an geschützte Standorte. Bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius setzt zwangsläufig die Winterstarre ein: Sobald die kritische Temperatur erreicht ist, werden die Tiere unbeweglich.
Wenn sie dann nicht genügend geschützt sind, müssen sie sterben. Viele Amphibien verkriechen sich daher frühzeitig in geeignete Verstecke: Sie überwintern im Wurzelbereich von Bäumen, in feuchten Erdlöchern, Felsspalten, Hohlräumen unter Steinplatten oder unter totem Holz. Einige Frösche wandern auch in Teiche und Bäche, wo sie sich in den Bodenschlamm graben.
Ulrich Schindelarz ist nicht allein unterwegs zu diesen Zäunen. Insgesamt sind etwa 40 Helfer im Salzlandkreis unterwegs. Diese laufen immerhin 3 870 Meter schützenden Krötenzaun ab. Auch die Krötentunnel helfen, das Leben der Amphibien zu retten. Im Landkreis findet man davon immerhin 2 800 Meter.
Welche Krötenarten es in der Region gibt, lesen Sie auf Seite 2.
„Jährlich, seit 2011, werden etwa 8 000 Kröten umgesetzt“, sagt Eva Beyer, die Leiterin des Fachdienstes Natur und Umwelt des Salzlandkreises. Diese Arbeit ist notwendig geworden, weil mehr als die Hälfte der heimischen Amphibienarten gefährdet und manche sogar vom Aussterben bedroht sind. Hier in der Region gibt es 18 Krötenarten. Unter ihnen die Erdkröte, der Moorfrosch und auch der Grasfrosch.
Das Wort Amphibium stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Doppellebende“. Zu den Amphibien zählen Frösche, Kröten, Salamander, Molche und Unken, die sowohl im Wasser als auch am Land heimisch sind. Die meisten der auch als „Lurche“ bezeichneten Amphibien suchen zur Paarung und Eiablage ein Gewässer auf.
Im Gegensatz zur landläufigen Annahme verbringen sie den Rest des Jahres aber an Land. Der Großteil der 21 in Deutschland vorkommenden Arten ist dabei auf feuchte Standorte angewiesen. Amphibien, die als wechselwarme „poikilotherme“ Tiere keine konstante Körpertemperatur haben, fallen, laut der Internetseite wissen.de, in der kalten Jahreszeit in die Winterstarre.
Für den Winter, in dem sie ihre „Betriebstemperatur“ nicht erreichen und sich schon deshalb kaum bewegen können, bleibt den Amphibien deshalb nur der Rückzug an geschützte Standorte. Bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius setzt zwangsläufig die Winterstarre ein: Sobald die kritische Temperatur erreicht ist, werden die Tiere unbeweglich.
Wenn sie dann nicht genügend geschützt sind, müssen sie sterben. Viele Amphibien verkriechen sich daher frühzeitig in geeignete Verstecke: Sie überwintern im Wurzelbereich von Bäumen, in feuchten Erdlöchern, Felsspalten, Hohlräumen unter Steinplatten oder unter totem Holz. Einige Frösche wandern auch in Teiche und Bäche, wo sie sich in den Bodenschlamm graben.
Während der kalten Monate sind Amphibien in einer Winterstarre. „Doch ist es nachts nicht mehr frostig und die Temperaturen klettern am Tage auf acht Grad und es regnet auch noch dazu, dann kann es zu Massenwanderungen kommen“, so die Fachfrau. Jährlich fallen dann unzählige Kröten dem Straßenverkehr zum Opfer. Denn viele Straßen unterbrechen den Krötenwanderweg vom Winterquartier zum Laichgewässer.
„Deshalb setzen wir jedes Jahr die Krötenzäune. In der Zeit von März bis April kommt es, spielt das Wetter mit, zu diesen Wanderungen“, erklärt sie weiter. Laut dem Naturschutzbund Sachsen-Anhalt benötigt zum Beispiel eine Erdkröte zwischen zehn bis 20 Minuten, um eine 15 Meter breite Straße zu überqueren. Frösche seien zusätzlich gefährdet, weil sie nicht fliehen, sondern im Scheinwerferlicht verharren.
Ungefährlicher Rückweg
Auf dem Rückweg zu ihrem schützenden Winterquartier seien die Amphibien weniger gefährdet, weil sie nicht alle zum gleichen Zeitraum zurück wandern. Das sei je nach Art unterschiedlich. Manche machen sich sofort nach der Vermehrung wieder auf den Rückweg. (mz)
