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Nachwuchs im Ascherslebener Zoo Nachwuchs im Ascherslebener Zoo: Ozelot-Nachwuchs agiert als Schmusekatze

Von regine Lotzmann 08.09.2015, 17:21
Ganz nah an die Scheibe kommen die kleinen Ozelots mit ihren Pfötchen. Angst vor den Besuchern scheinen sie nicht zu haben.
Ganz nah an die Scheibe kommen die kleinen Ozelots mit ihren Pfötchen. Angst vor den Besuchern scheinen sie nicht zu haben. regine Lotzmann Lizenz

aschersleben - Sie macht einen Katzenbuckel. Reckt sich und streckt sich. Und kuschelt sich pfötchenleckend ganz nah an die Scheibe. „Die lassen sich gar nicht stören. Das ist wirklich erstaunlich“, gesteht Dietmar Reisky, der nur wenige Zentimeter vor dieser Scheibe steht. Eine solche Zutraulichkeit kennt er von seinem Katzennachwuchs nicht. Denn der ist sonst eigentlich vorsichtig und ein bisschen wild. Doch die beiden Ozelotbabys, über die sich der Ascherslebener Zoo derzeit freuen kann, scheinen keine Angst vor den Besuchern zu haben. „Weil die Mutter auch so ruhig ist, da wissen die Kleinen, dass keine Gefahr besteht“, glaubt Reisky.

„Ja, sie ist umgänglich, wirklich lieb zu den Kleinen und passt extrem gut auf“, beschreibt Tierpflegerin Cindy Witkowski die Ozelotdame, die erst seit wenigen Tagen mit ihren Jungen im vorderen Bereich der Anlage zu sehen ist. „Sie gehen“, erzählt Reisky, „mit der Mama schon ab und zu raus.“

Geboren wurden die Kleinen - ein Junge und ein Mädchen - am 17. Juni. „Für die Mutter ist es erst das zweite Mal, dass sie Jungtiere großzieht.“ Denn das alte Paar, das jahrelang im Ascherslebener Zoo lebte, ist tot. „Seit 1996 halten wir hier Ozelots, in dieser Zeit sind 16 Jungtiere zur Welt gekommen, etwa die Hälfte davon ist großgeworden“, bilanziert der Zoo-Chef und listet auf, wo die heute leben. In Mönchengladbach zum Beispiel. Oder im Leipziger Zoo, wo das Junge jetzt das Zuchtmännchen ist. Aber auch nach Spanien, Dänemark oder sogar Bangkok ist der Nachwuchs gekommen.

„Doch leider sind die Eltern jetzt nicht mehr da“, bedauert Reisky und erzählt: Das Männchen musste 2012 eingeschläfert werden, das Weibchen starb im Jahr darauf. „Einen Sohn von ihr haben wir behalten - das ist der Lanzelot.“ Dazu haben die Ascherslebener ein Weibchen aus dem niedersächsischen Wingst geholt. Das junge Glück hat nun schon zum zweiten Mal Nachwuchs.

„Der Unterschied zum alten Paar ist allerdings, dass vorher das Männchen bei der Aufzucht dabei bleiben konnte, das war ganz lieb und half sogar. Hier ist das aber nicht mehr so“, berichtet der Zoochef. Deshalb wurde das Männchen von der kleinen Familie getrennt, damit es die Jungen nicht auffrisst.

Zuhause sind die Ozelots übrigens in Mittel- und Südamerika. „Also in den wärmeren Gebieten. Das müssen wir hier auch beachten“, meint der Zooleiter. Deshalb wird der Innenkäfig im Winter richtig beheizt.

Zu fressen bekommen die Ozelots vor allem Rindfleisch und Kleintiere. Doch die Jungen bevorzugen erst einmal Muttermilch. „Zehn bis zwölf Wochen werden sie gesäugt“, weiß Dietmar Reisky. Nur dass die Kleinen so ohne Scheu sind, dass ist selbst für den Experten neu. (mz)