Müllentsorgung Müllentsorgung : Hochbetrieb auf dem Wertstoffhof

Aschersleben - Vom Garten in die Tonne oder direkt auf den Wertstoffhof in Aschersleben: Dort herrscht gerade Hochbetrieb, denn vielerorts fällt derzeit Grünschnitt an. Wie bei Karl-Heinz Götze.
Mit dem Auto fährt der Ascherslebener auf das 18 Hektar große Gelände des Wertstoffhofes und entsorgt zwei große Säcke mit Laub und Gartenabfällen.
Eine Gelegenheit, um sich - wenn auch mit einem Augenzwinkern - zu beschweren: „Ich bin Stammkunde auf dem Wertstoffhof, obwohl ich vorschriftsgemäß die braune Tonne bezahle.“
Diese ist allerdings nur für Abfälle vorgesehen, die in einem normalen Haushalt anfallen, weiß Ralf Felgenträger. Alles was darüber hinaus geht, muss gesondert entsorgt werden, erklärt der Leiter des Kreiswirtschaftsbetriebs.
Wertstoffhof Aschersleben: Haushalte werden im Herbst und Frühjahr unterstützt
Dabei werden Haushalte im Oktober und November sowie im März und April unterstützt: Werden die Grünabfälle vor der Haustür abgelegt, werden sie gemeinsam mit dem Biomüll abgeholt.
„Wichtig ist, dass der Grünschnitt gebündelt und nicht lose rausgelegt wird“, sagt Felgenträger.
Andernfalls könnten spätestens bei der Entsorgung auf dem Wertstoffhof Probleme auftreten. Etwa beim Entladen der Abfälle, die zuvor in einem sogenannten Pressmüllfahrzeug transportiert wurden.
Normalerweise werden die gepressten Grünabfälle auf dem Wertstoffhof langsam aus dem Fahrzeug gedrückt. Das bereitet Schwierigkeiten, wenn sich dünne Äste oder Gestrüpp im Inneren des Fahrzeugs verhaken.
Wertstoffhof Aschersleben: Viel Haus- und Sperrmüll auf dem Gelände
Neben biologisch abbaubaren Abfällen findet sich überwiegend Haus- und Sperrmüll auf dem Gelände an der Wilslebener Chaussee. Mitunter bringen Leute sogar aussortierte Kleidung und Essensreste, sagt Thomas Kersten, Leiter des Wertstoffhofes.
„Viele trennen, weil Zuhause die Tonnen voll sind.“ Seiner Erfahrung nach sind es eher ältere Menschen, die auf die Trennung ihrer Abfälle achten und so zugleich einen Beitrag für die Umwelt leisten würden.
Jedoch nimmt der Wertstoffhof nicht unbegrenzt Abfälle entgegen. Es gilt: Bis zu ein Kubikmeter Sperrmüll kann kostenlos entsorgt werden oder bildlich gesprochen: alles, was im Kofferraum eines Autos oder in einem Einachsanhänger Platz findet.
Das trifft auch auf Elektroschrott wie alte Computer und Waschmaschinen zu. „Das wird auch verstärkt angenommen“, sagt Leiter Thomas Kersten. „Und trotzdem ist es unnormal, wie viel Müll noch im Gelände und auf Feldwegen landet.“
Wertstoffhof Aschersleben: Die Mehrheit sind umweltbewusste Bürger
Die Mehrheit der Bürger allerdings betreibt eine ordentliche Abfallentsorgung und -trennung, sagt Ralf Felgenträger vom Kreiswirtschaftsbetrieb. Nicht zuletzt aus wirtschaftlicher Sicht ist das ein wichtiger Punkt.
Denn jedes Jahr fallen knapp 26.000 Tonnen Abfälle auf dem Wertstoffhof in Aschersleben an. Ein Teil davon muss anschließend sortiert werden, damit mit den Wertstoffen später Erlöse erzielt werden können.
Ein enormer Aufwand für die Mitarbeiter, der entsprechend mit Kosten verbunden ist.
Wertstoffhof Aschersleben: Viele Wege der Entsorgung und Abnahme
Doch was geschieht mit den Abfällen, nachdem sie abgeladen und sortiert wurden? Das kommt auf die Art des Abfalls an, erklärt Felgenträger. Gebrauchte Elektrogeräte zum Beispiel werden bei der Stiftung Elektro-Altgeräte Register angemeldet, die sich anschließend um die Abholung kümmert.
Sperr- und Hausmüll - von dem jährlich 12.000 Tonnen angeliefert werden - wird in der Müllverbrennungsanlage in Staßfurt entsorgt.
Für die Entsorgung des Grünschnitts gibt es laut Felgenträger regelmäßig öffentliche Ausschreibungen. Zuletzt habe das Unternehmen Harz-Humus Recycling aus Quedlinburg den Zuschlag bekommen. (mz)
Nicht nur in Betrieben, sondern auch im Haushalt kann Altöl anfallen. Doch wohin mit dem Öl, wenn es nicht länger benötigt wird? Im Hausmüll oder Abfluss jedenfalls darf es nicht entsorgt werden.
Ein MZ-Leser beklagt, dass er seine Restbestände an Altöl zum Wertstoffhof in Aschersleben gebracht habe, man habe es ihm dort aber nicht abnehmen wollen. Auch bei Umweltamt des Landkreises sei er es nicht losgeworden und fragt deshalb nun, an welchen Stellen er seinen Sondermüll stattdessen ordnungsgemäß entsorgen kann.
Alexandra Koch, Sprecherin des Landkreises, verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass der Wertstoffhof nicht zur Annahme von Schadstoffen verpflichtet ist. Stattdessen gebe es die Möglichkeit, Altöl und andere Chemikalien kostenlos bei einem Schadstoffmobil abzugeben.
„Das Schadstoffmobil fährt die Kommunen regelmäßig zweimal im Jahr an“, so Koch.
Die genauen Termine, an denen das Sammelfahrzeug in Aschersleben und den Ortsteilen unterwegs ist, seien dem Abfallratgeber 2017 des Landkreises zu entnehmen. Auch auf der Internetseite des Kreises sind die Termine aufgeführt. Zu beachten ist bei dieser Entsorgungsleistung, dass eine Abgabemenge von 30 Litern beziehungsweise 30 Kilogramm nicht überschritten werden darf. Außerdem sollten die Stoffe möglichst in Originalverpackung oder in verschlossenen Behältern abgegeben werden.
Laut Verbraucherzentrale sind darüber hinaus Händler, die Öl für Motoren und Getriebe vertreiben, verpflichtet, gebrauchte Öle in der verkauften Menge kostenlos zurückzunehmen. Hier sei es ratsam, zur Sicherheit die Kaufquittung aufzubewahren.