MondfinsternisMondfinsternis am 27. Juli 2018: Vorfreude bei den Sternenfreunden in Aschersleben

Aschersleben - Matthias Reinäcker ist schon ganz aufgeregt. Zwar ist es noch ein bisschen hin, bis Mond und Mars ihren spektakulären Auftritt haben, doch der Leiter des Ascherslebener Planetariums freut sich schon jetzt auf diese Mondfinsternis im Juli. Denn die ist eine ganz besondere.
Mond und Mars nebeneinander
Nicht nur, dass an diesem 27. Juli der Vollmond in Opposition zur Sonne steht und er sich damit groß und gut sichtbar präsentiert. „Nein, er befindet sich auch in Horizontnähe und das ist besonders reizvoll“, erzählt Reinäcker vom verfinsterten Mond, der durch die Silhouetten von Landschaften oder Bauwerken zu einem noch stimmungsvolleren Fotomotiv wird.
Ein Bild, das noch getoppt wird durch den Mars, der zur gleichen Zeit den geringsten Erdabstand hat und dadurch besonders hell ist. Und: Er steht genau neben dem Mond.
„2018 ist das Jahr unserer kosmischen Nachbarn“, bestätigt der Planetariumsleiter und geht etwas genauer auf die Marsopposition ein. „Der Abstand zwischen Erde und Mars ist da besonders gering, der Planet dadurch hell und groß und schon jetzt am Morgenhimmel zu sehen.“
Und er rückt der Erde von Nacht zu Nacht immer näher. Bis zu diesem 27. Juli. „Da steht der Mars der Sonne am Himmel genau gegenüber und ist die ganze Nacht zu sehen“, beschreibt er für den Laien, was der Astronom unter dem Begriff „Opposition“ versteht. Mit 57,6 Millionen Kilometern hat der direkte Himmelsnachbar in dieser Nacht den geringsten Abstand zur Erde. „Die letzte Annäherung dieser Art gab es 2003“, weiß der Planetariumschef.
Komplett im Kernschatten
Kein Wunder, dass die Ascherslebener Sternfreunde diesen Termin nicht verpassen wollen und auch einen Beobachtungsabend auf dem Krankenhausberg - den sie witzigerweise in Ameosgipfel umbenannt haben - anbieten.
Zu einer besonders günstigen Uhrzeit. Denn der Mond geht gegen 21 Uhr schon verfinstert auf. Um 22.22 Uhr ist die Mitte der Finsternis erreicht. „Dann steht der Vollmond komplett im Kernschatten.“ Denn der Erdtrabant läuft sehr zentral durch den Schatten, so dass es eine sehr dunkle Finsternis wird.
Tag der Astronomie am 24. März
Astrofreunde müssen aber nicht erst auf den Sommer warten, um auf ihre Kosten zu kommen. Denn in wenigen Tagen - am 24. März - laden die Sternfreunde bereits zum Astronomietag ein. „Der steht in diesem Jahr unter dem Motto ‚Das geheime Leben der Sterne‘“, verrät Vereinssprecherin Manuela Rockmann.
Geeignete Himmelsobjekte, an denen man das Entstehen und Vergehen der Sterne demonstrieren könne, gebe es da zur Genüge. Rockmann nennt den bekannten Orionnebel als Beispiel für die „Geburt“ eines Sternes aus Staub und Gas.
Die Plejaden im Sternbild Stier würden für die „Kindergärten“ der offenen Sternhaufen stehen. „Dazu gibt es noch Sterne, deren unterschiedliche Temperaturen sogar mit eigenem Auge zu sehen sind“, erzählt die Hobbyastronomin weiter.
Und es gebe das Ende eines Sternes zu beobachten: mit dem Eskimo-Nebel in den Zwillingen und einem Supernova-Überrest im Stier.
Die Ascherslebener Sternfreunde, die sich schon seit Jahren an dem bundesweiten Astronomie-Tag beteiligen, bieten am 24. März aber nicht nur Beobachtungen, sondern auch Vorträge an. „Das Planetarium öffnet um 14 Uhr“, kündigt die Sternfreundin an.
Da könne zuerst die Sonne, der für uns wichtigste Stern, beobachtet werden. Um 14.30 Uhr beginnt ein Kinderprogramm und 15.30 Uhr geht es um die „Sterne über Aschersleben“. Der dritte Vortrag mit „Portraits von aktuell sichtbaren Sternen“ startet um 16.30 Uhr.
Beobachtung am Krankenhausberg geplant
Nach den Vorträgen wird es Beobachtungen am Krankenhausberg beziehungsweise am „Ameosgipfel“ geben. „Ab 18 Uhr sind die Sternfreunde dort anzutreffen. Eigene Feldstecher und Te-leskope können gern mitgebracht werden“, meint Manuela Rockmann und hofft auf viele Besucher, die zum Astronomietag ins Ascherslebener Planetarium kommen. (mz)