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Mit fettem Bläsersatz ins sechste Jahr

Von Kerstin Beier 29.12.2006, 18:50

Aschersleben/MZ. - Doch nur wenige werden gewusst haben, dass die Musiker um Frontfrau Christine Helms an diesem Abend ein Jubiläum feierten: Auf den Tag genau vor fünf Jahren - zur gleichen Veranstaltung - hatte sich die Band gegründet. Zum Weihnachtstanzabend des Tanzsportclubs Blau-Gold hatte die Band damals ihre Feuertaufe bestanden.

Seitdem ist viel passiert. Nicht nur, dass die Band zwischenzeitlich nach Tokio eingeladen war, Stars wie Roland Kaiser, Drafi Deutscher, Bruce Darnell und andere begleitete und mittlerweile einen Manager hat: Nein, in den vergangenen fünf Jahren arbeiteten die beiden Gründer, Christine Helms (Gesang) und Mario Grohn (Schlagzeug), beständig und beinahe gnadenlos an der Qualität ihrer Auftritte. Von den damaligen Mitgliedern gehört nur noch Mario Urbach (Keyboard) dazu.

Von 23 Leuten, die mal länger und mal kürzer dabei waren, hat sich die Band getrennt. Menschlich habe es meist funktioniert, doch um die Ansprüche an eine Galaband zu erfüllen, sei absolute Professionalität gefragt, erklärt Mario Grohn.

Die Ansprüche seien von Jahr zu Jahr gewachsen, "denn das Publikum merkt immer, ob man routiniert arbeitet oder mit Leidenschaft dabei ist", fügt Christine Helms hinzu, die mit ihrer eigenen Ausbildung gegen Routine angeht und klassischen Gesangsunterricht bei Elke Visontay in Magdeburg nimmt. "An manchen Abenden spielen wir 40 Titel, da muss die Stimme schon trainiert sein." Christine Helms gilt mit ihren 25 Jahren als die jüngste Orchesterleiterin Deutschlands, und unter ihren Bandmitgliedern ist sie als "streng, aber gerecht" anerkannt.

Mario Grohn findet, die "jetzige Zusammensetzung der Band ist ein Traum. Menschlich wie fachlich." Besonders hat es ihm der "satte Bläsersatz" angetan. An den Blasinstrumenten sind Tim Jäckel (Trompete), Andreas Hardelt (Saxophon) und Paul Ungureanu (Posaune) zu erleben. Jens Loose (Gitarre) und Ben Richter (Bass) vervollständigen das Ensemble, für die Technik zeichnet Alexander Anders verantwortlich.

Gerd Billing, der sich seit einiger Zeit um die geschäftlichen Belange der Band kümmert, kommt manchmal nicht umhin, die Helms-Band mit der "Rot-Schwarz-Combo" zu vergleichen, die in Aschersleben eine Institution war und in der er als Sänger und Posaunist vor das Publikum trat. "Ich finde es schon bemerkenswert, dass eine Stadt wie Aschersleben neben der Kammerphilharmonie Ascania auch ein eigenes Tanzorchester hat. Ich muss aber sagen, die Helms-Band ist noch eine Klasse besser." Ein Kompliment, das besonders Mario Grohn freut. Denn er hat bei "Rot-Schwarz" angefangen. Da war er gerade 22 und hat so manchen Rüffel von den Älteren eingesteckt. Geschadet hat es nicht, findet er.