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Landkreis macht sich stark fürs Gymnasium Egeln

Von ANGELIKA ADAM 27.05.2009, 16:51

ASCHERSLEBEN/EGELN/MZ. - Das hat der Kultur- und Sozialausschuss des Kreistages in seiner Sitzung am Dienstagabend in der Cafeteria der Landkreisverwaltung in Aschersleben einstimmig beschlossen.

Und die 3 300 Unterschriften, die Egelns Bürgermeister Reinhard Luckner an den Ausschussvorsitzenden Andreas Michelmann (FDP / Wählergemeinschaft) und Dezernentin Petra Czuratis übergab, bestätigen, dass der Ausschuss in den Augen der Eltern und Schüler richtig entschieden hat. In nur fünf Tagen waren diese Unterschriften gesammelt worden, die wie die beschlossene Klageerhebung nur eins fordern, den Standort des Gymnasiums Egeln zu erhalten. Die Klage ist notwendig geworden, weil das Landesverwaltungsamt die Ausnahmegenehmigung zur Bildung der Eingangsklasse im kommenden Schuljahr versagt hat. Die Versagung begründet sich darauf, dass für die künftigen fünften Klassen im Schuljahr 2009 / 2010 die Schüler fehlen. Für eine Ausnahmegenehmigung, die das Gymnasium schon mehrfach erhalten hatte, sind 50 künftige Fünftklässler notwendig. Wie Dezernentin Petra Czuratis einräumen musste, "gibt es derzeit aber erst 36 Schüler, die die Eingangsklasse des Egelner Gymnasiums besuchen wollen". Darin enthalten seien auch Kinder aus einem anderen Landkreis. Diese Möglichkeiten sind ausgeschöpft.

"Was hier abläuft, ist eine Generalprobe für weiteres", sagte Manfred Püchel (SPD), "wir müssen darum kämpfen, dass die gesamte nördliche Region attraktiv bleibt und ohne Gymnasium ist sie das nicht." Sein Fraktionskollege Dieter Wöhlbier unterstützte ihn. "Jede Schule zu schließen ist wie sterben. Die Klage ist das eine. Wir müssen aber die Bedingungen ändern. Jetzt sind wir Handlanger von Beschlüssen", meinte er mit Blick auf Landesgesetze, "die wir nicht mittragen können." "Egeln ist erst der Anfang. Die Gesetze müssen geändert werden", sagte auch Heike Schaaf (CDU). Ob bei der Klage ein Eilverfahren angestrebt werden solle, müssen die Juristen jetzt klären, "weil die Klage keine aufschiebende Wirkung hat", gab der Ausschussvorsitzende der Verwaltung mit auf den Weg, denn Anfang August beginne das neue Schuljahr und die Schule und die Eltern müssten Gewissheit haben.

Dorothee Mücksch (CDU) gab den Vertretern aus Egeln und der Verwaltung im Landkreis mit auf den Weg, schnellstens an Konzepten zu arbeiten, die einen Fortbestand der Schule sichern. "Der Punkt kommt immer wieder", meinte sie mit Blick auf fehlende Schülerzahlen, "es muss ein neues Konzept her."