1. Kreativmarkt Land und Leute aus Aschersleben: Die Selbermacher

Aschersleben - Nein - das Interesse und das Talent, zu basteln und Dinge zu gestalten, sei ihr nicht in die Wiege gelegt worden, sagt Sarah Koch. Oder sie haben einfach in ihr geschlummert und keiner hat’s gewusst. Am wenigsten sie selbst.
Jedenfalls sei die Liebe zur Bastelei und Kreativität erst vor rund zwei Jahren bei ihr „ausgebrochen“. Und dabei entstehen unter den geschickten Händen der Ascherslebenerin anspruchsvolle, witzige, dekorative, alltagstaugliche und manchmal auch überraschende Dinge.
Diese Basteleien und den Schaffensprozess als schnödes Basteln zu bezeichnen, trifft es da wohl nicht ganz. Das Wort Gestalten schon eher.
Die Selbermacher: Heimische Küche als Werkstatt
Und gestaltet wird fast täglich. „Immer von 8 bis 11 Uhr“, sagt Sarah Koch, die zweimal in der Woche auch für einige Stunden als Handelsvertreterin arbeitet. Und weiter: „Dann hole ich unsere beiden Kinder aus der Kita, um mit ihnen möglichst viel Zeit zu verbringen.
Auch wenn die gelernte Einzelhandelskauffrau ihre Arbeiten in der heimischen Küche anfertigt, entstehen sie nicht im sprichwörtlich stillen Kämmerlein.
Den die meisten Produkte gehen ganz schnell auf Reisen. Per Internet bestellt von Kunden aus allen Teilen Deutschlands und manchmal auch darüber hinaus.
Die Selbermacher: Notfallkoffer ist der Renner
Derzeit sei ein „Ehe-Notfallkoffer“ der absolute Renner. Fünf bis sieben Stück dieser witzigen Hochzeitsgeschenke würden ihre „Werkstatt“ in der Woche verlassen, freut sich Sarah Koch über das Interesse.
Auch wenn die Beschaffung des dafür benötigten Materials inzwischen viel Zeit in Anspruch nimmt.
Die ganze Produktpalette ist aber viel vielfältiger. Interessenten ohne Internetmanie, die sich darüber informieren wollen, bekommen demnächst die geeignete Möglichkeit dazu geboten. Nämlich am 9. September im Ascherslebener Stadtpark.
Die Selbermacher: 50 Gleichgesinnte mit im Boot
Dort veranstalten Sarah Koch, ihr Mann Martin und der Verein Lumasa/Lebendige Innenstadt den ersten Ascherslebener Kreativmarkt. Um nicht im eigenen Saft zu schmoren, haben beide auch andere Aussteller, Künstler, Händler und Bastler eingeladen.
Derzeit stehe fest, dass mindestens 50 Gleichgesinnte ihre selbst entworfenen und hergestellten Produkte anbieten werden.
Und die kommen nicht allein aus der Region in den Stadtpark, sondern beispielsweise auch aus Chemnitz, Leipzig, Goslar, Dessau und sogar aus Polen. „Und es kommen jeden Tag immer noch welche hinzu“, sagt Martin Koch.
Die Selbermacher: Mann Martin hat die Organisation übernommen
Der unterstützt seine Frau und hat einen großen Teil der Organisation des ersten Kreativmarktes übernommen. Dass damit ein so großer bürokratischer Aufwand verbunden ist, damit hätten die beiden im Vorfeld nicht gerechnet. Trotzdem haben sie sich nicht abschrecken lassen und sehen den Kreativmarkt nicht als Eintagsfliege.
„Im nächsten Jahr wird es die zweite Auflage geben“, ist sich der Ascherslebener, der bei Novelis in Nachterstedt arbeitet, sicher. Deshalb steht für die Kochs inzwischen fest: Nach dem ersten Ascherslebener Kreativmarkt ist vor dem zweiten. (mz)