«Kunst ist (Aschers)leben»
ASCHERSLEBEN/MZ. - Eben alle fünf Jahre. Immer zum runden und zum halben "Geburtstag". In diesem Jahr wird das 15-jährige Bestehen gefeiert. Ausgestellt wird im Ascherslebener Museum ab 4. Juli unter dem Motto "Kunst ist (Aschers)leben".
"Zu sehen gibt es nur Neues. Nichts davon hatten wir schon einmal ausgestellt", erklärt der Vorsitzende des Vereins, Wolfgang Lönnig. Dann räumt er allerdings ein, dass einige Dinge davon doch schon einmal der Öffentlichkeit präsentiert wurden. "Zum Sachsen-Anhalt-Tag vor einigen Tagen in Thale. Und wir hatten eine gute Resonanz", meint er. Und eine breite Palette. Immerhin zählt der Verein 40 Mitglieder, die ganz unterschiedliche Kunstartikel herstellen. Zum Beispiel Malereien - auf Leinwand, Papier und Porzellan. Gearbeitet wird aber auch mit Speckstein, Ton und Filz. Es wird Papier geschöpft und Seide bemalt. "Natürlich haben wir frühzeitig schon mit den Arbeiten für diese Ausstellung begonnen." So könne jetzt aus einer reichlichen Auswahl geschöpft werden. Immerhin sollen die Besucher des Ascherslebener Museums zwischen 100 und 150 Exponate bewundern dürfen.
Doch nicht jeder begnügt sich damit, Kunst nur anzuschauen. So mancher möchte sich selbst ausprobieren. Und so schlossen sich im Jahre 1994 Kunstinteressierte aus Aschersleben und Umgebung zur "Ateliergemeinschaft Schöpfrad" zusammen. Sieben Gründungsmitglieder, die sich schon zu DDR-Zeiten kannten und in verschiedenen Zirkeln aktiv waren, wollten damals etwas Eigenes. Der Name war schnell gefunden. Da der Verein Räume in der Wassertormühle angeboten bekam, sollte auch der Vereins-Name damit etwas zu tun haben. "Das Rad der Wassertormühle schöpfte auch. Wir schöpfen nach Kreativem", lächelt Wolfgang Lönnig. Nach zwei Jahren - Silvester 96 - stieg die Mitgliederzahl auf 20 an. "Wir feierten in der Wassertormühle. Eingeladen waren Bekannte und Freunde. Und da ist das berühmte Eis gebrochen." Einige sind dabei geblieben. "Viele Ältere sind froh, dass es den Verein gibt. Hier können sie sich verwirklichen und verlieren die Beziehung zum Arbeitsprozess nicht.
Außerdem ist es ein Ausgleich zur Arbeit" sagt er. "Wir sind wie eine große Familie. Hier kann man miteinander kommunizieren", ergänzt seine Frau, Doris Hasslbauer. Ohne privates Engagement geht es nicht. Und so präsentiert der Verein sich nicht nur auf verschiedenen Festen wie zum Beispiel zum Sachsen-Anhalt-Tag, zum Harzfest oder Seelandfest, sondern führt auch verschiedene Aktionstage durch. "Basteln zu Ostern und zu Weihnachten. Außerdem gibt es Projekttage mit Schülern. In diesem Jahr beispielsweise mit der Lernbehinderten- und Berufsschule. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Auch das Porträtieren im Seniorenheim", zählt er auf.
Jeden Freitag treffen sich die Mitglieder in der Wassertormühle. Das jüngste Mitglied ist neun Jahre alt und das älteste Rudolf Sternbeck mit 86 Jahren. Jeden zweiten Sonnabend dürfen die Mitglieder des Vereins ihm nicht nur beim Malen über die Schultern schauen, sondern auch noch von dem Ascherslebener Künstler etwas lernen.