Geschichten ums stille Örtchen Kulturanstalt sucht Material für lustige Klo-Ausstellung in Aschersleben

Aschersleben/MZ - Die Aschersleber Kulturanstalt (Aka) braucht Hilfe. Denn für eine kuriose Ausstellung zur Geschichte der Toilette werden noch Ausstellungsgegenstände gesucht, die die Ascherslebener zusteuern sollen. Und die der ungewöhnlichen Schau unter dem Titel „Für’n Arsch! Klo (Papier)Geschichten“ einen regionalen Bezug geben.
Im ersten Moment mutet das Thema der in Detmold konzipierten Ausstellung befremdlich an. Sind Klogeschichten nicht privat? Aber: Das Thema beschäftigt jeden von uns jeden Tag, ein sauberes stilles Örtchen zählt zu den Grundbedürfnissen und ist noch lange nicht überall auf der Welt eine Selbstverständlichkeit. Aka-Vorstand und Touristiker Matthias Poeschel weiß: „Wann immer ein Reiseveranstalter ein Ziel anpeilt, fragt er als erstes nach Toiletten für seine Gäste.“
Es ist der Anspruch der Kulturanstalt, die die Ausstellung aus Anlass des Welttoilettentages am 19. November ins Museum holt, diese noch mit regionalen Aspekten anzureichern. Deshalb will die Aka den Eigenbetrieb Abwasser und eben auch die Ascherslebener mit einbeziehen. „Wir würden uns freuen, wenn die Leute uns Fotos von historischen, kuriosen, extravaganten Toiletten, Toilettenhäuschen, Aborten oder Abtritten schicken würden“, so Museumsleiterin Luisa Töpel.
Dankbar sind die Ausstellungsmacher auch über historische Fakten aus Aschersleben. Wo zum Beispiel befand sich das erste öffentliche Toilettenhäuschen in der Stadt. Denkbar sind auch besondere Klopapiergeschichten - zum Beispiel vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, in der die Klopapierhersteller von den Hamsterkäufen profitiert haben.
Im Sonderausstellungsraum des Museums erwartet die Besucher vier Monate lang jede Menge Kurioses, Historisches und Amüsanten. „Weiß geflieste Wände und Klo-Graffiti erzählen einiges über die Entstehung der Örtlichkeit, Toilettenhygiene, Kanalisation und mancherlei Unausgesprochenes“, heißt es in der Ankündigung. Die Entwicklung der Toilettenkultur wird anhand originaler Exponate gezeigt: Ein als Sessel getarnter Toilettenstuhl wird gezeigt, ein englisches Wasserklosett aus der Zeit um 1900, Zimmerklosetts mit und ohne Spülung und vieles mehr.
Matthias Poeschel freut sich auf die Ausstellung und hofft, „damit auch Gäste anzuziehen, die schon lange nicht mehr im Museum gewesen sind.“
Fotos und andere Beiträge können entweder direkt ins Museum gebracht oder als E-Mail versendet werden an [email protected]