Kochen im Mittelalter Kochen im Mittelalter: Speisen wie die alten Rittersleut
Aschersleben/MZ. - Kochen und Essen wie im Mittelalter? Wo so etwas möglich ist, fragen immer wieder viele Menschen. Ganz einfach: Auf der Konradsburg bei Ermsleben. Die schwarze Küche bietet all das, was zu einem mittelalterlichen Mahl gehört.
Das Ambiente stimmt, die Köchin und ihre Gehilfin tragen entsprechende Gewänder. Die guten Geister in der schwarzen Küche sind die Köchin Kirsten Honigmann und die Serviererin Nina Smirnow. Beide sind Mitglieder des Förderkreises Konradsburg und bieten diese Abende, vorwiegend freitags und samstags, im Rahmen von Vorträgen an.
"Das Interesse an solchen Schlemmerabenden ist riesig", meint Frau Honigmann, die während des Gesprächs immer wieder ins Schwärmen gerät, weil ihr es selbst so große Freude bereitet. Und die Gäste sind dankbar und erstaunt, dass sie außer einem mittelalterlichen Mahl noch viele andere Geschichten erfahren. So unter anderem, wann der Löffel erfunden wurde oder wo die Gewürze herkommen, wie sie verarbeitet und angewendet werden. Über die Geschichte der Burg erzählt Kirsten Honigmann und auch darüber, wie sich die Tischsitten im Laufe der Jahrhunderte gewandelt haben.
Wer sich für solch einen gemütlichen Abend bei Kerzenschein entschließt, sollte schon etwas Zeit mitbringen. Ein Sechs-Gänge-Menü braucht eben so seine Zeit, meint Kirsten Honigmann. Jeder kann von allem kosten und nach Herzenslust schlemmen, so wie die alten Rittersleut.
Alles wird vor den Augen der Gäste über dem offenen Feuer zubereitet. Zur Einstimmung gibt es Konfekt, dann wird eine Vorsuppe gereicht, es folgen Fleisch, Pastete, und zum Nachtisch ein leckeres Dessert. Die Krönung und der Höhepunkt ist ein gewürzter Wein.
Wie kommt eine junge Frau dazu, in alten Kochbüchern zu stöbern, Rezepte auszuprobieren? "Eigentlich ist mein Partner daran schuld. Wir sind auf jeden mittelalterlichen Markt gefahren und so entwickelte sich Stück für Stück mein Interesse dafür", sagt sie.
Auf die Konradsburg und den Förderkreis sei sie 1998 aufmerksam geworden, als sie wieder einmal unterwegs waren, um einen mittelalterlichen Markt zu besuchen. Da habe sie auch die schwarze Küche gesehen. Seitdem kommt sie nicht mehr davon los. Ihr erste große Bewährungsprobe hatte Kirsten Honigmann, als sie für die Gründungsmitglieder des Förderkreises ein Sechs-Gänge-Menü zubereitete. "Denen hat es wunderbar geschmeckt", erinnert sich die junge Frau noch heute. Und als sie von der Aktion der MZ las, dachte sie, "dass kannst du doch auch". Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind, dann merken Sie sich den nächsten Termin schon einmal vor: Am kommenden Donnerstag, dem 13. Dezember, wird von 16 bis 18 Uhr Kirsten Honigmann mit zwei MZ-Lesern im Hoymer Küchenstudio ein mittelalterliches Mahl kochen. Selbstverständlich ist auch dieses Mal wieder zuzuschauen erlaubt. Und wer mitkochen möchte, sollte nebenstehenden Coupon ausfüllen und bis zum 11. Dezember an die Lokalredaktion schicken.
Das Los wird auch diesmal entscheiden, wer mit Kirsten Honigmann ein mittelalterliches Mahl zubereiten wird. Wir werden die Gewinner rechtzeitig informieren.