Kloster Maulbronn Kloster Maulbronn: Lebendiges Mittelalter und kulturelles Kleinod
Quedlinburg/MZ. - Allein die Maßwerkfenster des Kreuzgangs haben die scheinbar unbegrenzten Ausdrucksformen der Steinmetzkunst festgehalten. Auch die zisterziensische Kulturlandschaft mit ihrem akribisch angelegten Wassersystem spielte bei der Ernennung zum Weltkulturerbe eine wichtige Rolle.
Mit dem Bau des Klosters wurde 1147 begonnen, und schon 1178 konnte die Kirche, eine dreischiffige romanische Basilika, der Gottesmutter Maria geweiht werden. Anfang des 13. Jahrhunderts erhielt die Kirche eine im Übergangsstil zwischen Romanik und Gotik erbaute dreischiffige Vorhalle (Paradies), die sich mit weiten Doppelbögen zum Wirtschaftshof hin öffnet.
Noch heute wird der Klosterhof von der Wehrmauer und den in sie meist einbezogenen, daran und darüber gebauten Türmen, Wirtschafts- und Wohngebäuden umringt. Feste feiern, Musizieren, Theater spielen, alte Traditionen pflegen - auch dafür engagiert man sich in Maulbronn. Für einige Tage im Jahr fühlt der Besucher sich in das Mittelalter zurückversetzt. Der Klosterhof ist erfüllt von dem bunten Treiben dieser Zeit - Menschen in historischen Gewändern und Trachten, Folklore, Tänze, Markt, Speis und Trank - alles wie damals. Mit den "Kostkonzerten" hat sich das Evangelische Seminar im musikalischen Bereich überregionalen Ruf erworben.
Von Mai bis September erklingen Musik und Gesang international renommierter Solisten und Ensembles in den klösterlichen Mauern. Auch die Freilichtspiele vor der imposanten Klosterkulisse prägen das Leben im Kloster.
In der Landschaft rings um Maulbronn findet man Seen, größtenteils vor Jahrhunderten von den Zisterziensern angelegt, heute Paradiese für Flora und Fauna. Der "Tiefe See", unmittelbar oberhalb der Klosteranlage gelegen, lädt ein zum Baden und Bootfahren.